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Städtetourismus in Regensburg. Images, Motive und Verhaltensweisen von Altstadttouristen

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Bödeker, Bert:
Städtetourismus in Regensburg. Images, Motive und Verhaltensweisen von Altstadttouristen.
Bayreuth , 2003
( Dissertation, 2003 , Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)

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Abstract

In den letzten Jahrzehnten verzeichnete der Städtetourismus einen großen Bedeutungsanstieg. Trotzdem liegen nur wenige systematische Studien vor, die zu einem besseren Verständnis städtetouristischer Aspekte beitragen. Die vorliegende Arbeit sollte ein Baustein zur Reduzierung dieser Defizite sein und der Fragestellung nachgehen, welche Angebotsfaktoren, Images und Motive im Städtetourismus existieren, welche Rolle Destinationsmarketing und Reisemedien dabei spielen und wie sich dies im Verhalten der Touristen äußert. Die Wahl des Fallbeispiels fiel auf Regensburg, da die Stadt zu den großen Gewinnern des Städtereise-Booms und den wichtigsten Reisezielen in Bayern gehört. Die empirische Basis dieser Studie beruht auf einer Verknüpfung verschiedenster qualitativer und quantitativer Methoden. Als Rahmen der Erhebungen wurden Statistiken herangezogen, Expertengespräche geführt und Prospekte auf der Internationalen Tourismus Börse ausgewertet. Der Hauptteil der Empirie bestand aus Touristenbefragungen, verfolgenden Beobachtungen (Trackings) und der Inhaltsanalyse von Reisemedien, ergänzt durch eine Kartierung, Passantenzählungen, Busfahrerbefragungen und teilnehmende Beobachtungen bei Stadtführungen. Die Zusammenführung der Einzelergebnisse ergab, dass sich die Touristen auf einen räumlich engen Bereich der Altstadt konzentrieren, der zugleich die größte Dichte an saniertem historischem Baubestand, historischen Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen des Einzelhandels sowie der Gastronomie bietet. Diese touristische Altstadt ist über viel benutzte Korridore mit mehreren Großparkplätzen verbunden und wird durch einen kleinen, direkt anschließenden Teil des Haupteinkaufsbereichs ergänzt, der ebenfalls häufig von Touristen frequentiert ist, obwohl er einen geringen historischen Baubestand aufweist. Die Touristen in der Regensburger Altstadt haben kein tieferes Interesse an den kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten, sondern suchen überwiegend ein kulturangeregtes Erlebnis, bei dem die Gebäude als ästhetische Kulisse für einen Stadtbummel dienen. Wichtige Elemente dieses Stadtbummels sind die Schaufenster und Geschäfte. Touristen unterscheiden sich beim Bummeln nicht grundlegend von den Einheimischen, sie geben aber kaum Geld im Einzelhandel aus. Im Gegensatz dazu wird beim Besuch gastronomischer Einrichtungen, der fast grundsätzlich zu einem touristischen Aufenthalt in Regensburg gehört, nicht so sehr auf den Geldbeutel geschaut und oft viel Zeit verwendet. Die Touristen in der Regensburger Altstadt zeigen große Verhaltensähnlichkeiten, z.B. bei der Routenwahl. Zugleich lassen sich innerhalb der relativ begrenzten Reiseart des Altstadttourismus aber verschiedene Reisestile unterscheiden. Etwa der Hälfte der Touristen geht es bei dem Besuch hauptsächlich um die Besichtigung. Die andere Hälfte der Touristen will ebenfalls die Altstadt und ihre Sehenswürdigkeiten besichtigen, zeigt aber ein großes Interesse an der Verknüpfung der Besichtigung mit der Nutzung anderer städtischer Angebotsformen wie dem Einzelhandel. Das Bild, das die Regensburg-Touristen von der Stadt haben, ist sehr eng eingebettet in das allgemeine Fremdimage. Trotz der Verwendung desselben Stereotyps sind die Assoziationen der Regensburg-Touristen aber deutlich detaillierter. Die Assoziationen wandeln sich außerdem mit der Anzahl der Aufenthalte in Regensburg weiter und werden durch neue ergänzt. Der grundsätzliche Stereotyp wird dadurch jedoch kaum beeinflusst und erst nach mehrmaligen Aufenthalten nimmt der Anteil individueller Assoziationen, die den öffentlichen Stereotyp ergänzen, merklich zu. Die Nutzung von Informationsmaterialien wie Reiseführer oder Prospekte wiederum beeinflusst die Assoziationen nicht in einem nennenswerten Umfang. Bei der Ermittlung des Images über Rating-Skalen zu vorgegebenen Aussagen über die Stadt zeigt sich noch sehr viel mehr als bei den Assoziationen eine erstaunlich hohe Stabilität der Antworten. Ein Besuch in Regensburg verändert die Einschätzungen nur dahingehend, dass sie mit größerer Sicherheit zum Ausdruck gebracht werden können. Diese Stabilität der zentralen Stereotype bewirkt, dass Touristen am Reiseziel weitgehend das Bild von Regensburg haben, das sie bereits hatten, bevor sie über eine Reise nach Regensburg nachdachten. Auf der Basis der empirischen Ergebnisse wurden verschiedene Aussagen zum Altstadttourismus in Regensburg und Empfehlung für Marketing und Planung formuliert. Die Integration der bislang in der Tourismusforschung kaum angewandten Trackingmethode in die Untersuchung ermöglichte einerseits eine Überprüfung von Befragungs- und Kartierungsergebnissen und erbrachte andererseits zahlreiche Erkenntnisse zum Verhalten von Städtetouristen. Die Trackings erwiesen sich als enorm aufwendige, aber sehr ergiebige Erhebungsmethode, von deren Ausbau wichtige Grundlagenerkenntnisse zum Verhalten von Touristen zu erwarten sind.

Abstract in weiterer Sprache

Over the last two decades the importance of urban tourism has increased substantially. Despite its great importance only few systematic studies exist which could contribute to a better understanding of urban tourism. This study is meant to contribute towards reducing these deficits. The central question is: Which supply factors, destination images, and motives exist in urban tourism, what role do destination marketing and travel media play, and what tourist behaviour can be observed at urban destinations? For the fieldwork the Bavarian city Regensburg was chosen because the city is one of the great winners of the urban tourism boom and one of the most important destinations in Bavaria. The study is based on a combination of very different empirical methods. As a starting point available statistics were consulted, interviews with tourism experts were carried out, and tourism brochures were evaluated at the International Tourism Exchange. The main empirical part contained interviews with tourists using a standardised questionnaire, mobile observations (trackings), and content analysis of travel media. This was complemented by mapping of sights and facilities, counting the number of passers-by, interviews of coach drivers, and participant observation of guided tours. One important conclusion of the study is that the tourists concentrate in a fairly small area of the historic city which also offers the greatest density of renovated historical buildings, historical sights, shops, and catering facilities. Heavily used “corridors” connect this tourist-historic city with the car parks. The adjacent part of the central shopping area is highly frequented by tourists as well although there are only few historical buildings. The tourists in the historic centre of Regensburg are not interested in the historical sights as such, but they are more interested in a culturally inspired experience in which the historical buildings serve as aesthetical scenery for a stroll through the city. Important elements of this stroll are shops and their window-displays. Tourists do not differ very much in their behaviour from the residents. But they only spend a relatively small amount of money in shops. Contrary to the minor importance of purchasing items in shops, a restaurant or pub visit is an integral part of a visit to Regensburg. The average tourist spends considerable time and money on eating and drinking. The tourists show great similarities in their behaviour, for example in their choice of a route through the city. At the same time the fairly small group of historic city tourists contains different travel styles: about half of the tourists are predominantly interested in a sightseeing tour, the other half combines sightseeing with other activities like shopping. The image that tourists have of Regensburg is closely imbedded into the public image of the city. Despite the use of the same stereotypes, the tourists coming to Regensburg have more precise associations than the general public. The tourists’ description of Regensburg changes further with additional visits but the basic stereotype remains the same. Only after several visits does the amount of individual mental constructs which complement the public stereotype increase substantially. The use of travel media like guidebooks or brochures, on the other hand, does not influence the mental constructs associated with the city to a great degree. The analysis of the image via ratings of different statements about the city shows, much more than the word association technique, a high stability of the answers. A visit to Regensburg does not change the evaluations of the statements. What changes is the ease with which they are expressed. This stability of the basic stereotypes results in tourists having more or less the same image at the destination that they had before thinking about travelling to Regensburg. On the basis of the empirical results, several statements regarding tourism in the historic centre of Regensburg and suggestions for the marketing of the city were formulated. Integrating the method of tracking, which has been rarely used in tourism research until now, into this study, allowed the verification of the results of the standardised interviews and the mapping of facilities. In addition, this method allowed drawing additional conclusions about the behaviour of urban tourists. The trackings proved to be a very time consuming but fruitful method. Further improvements to this method will most probably lead to important information regarding the behaviour of tourists.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation
Keywords: Stadt / Fremdenverkehr; Altstadt; Regensburg; Reiseführer; Prospekt; Image; Verhalten; Marketing; urban tourism; historic city centre; destination image; motiv; travel media
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
Eingestellt am: 01 Mai 2015 10:57
Letzte Änderung: 01 Mai 2015 10:57
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/11989