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Institutionelle Dramaturgie und digitale Oper

Titelangaben

Ernst, Wolf-Dieter:
Institutionelle Dramaturgie und digitale Oper.
In: Die Musikforschung. Bd. 69 (2016) Heft 4 . - S. 380-392.
ISSN 0027-4801
DOI: https://doi.org/10.52412/mf.2016.H4.377

Abstract

Streamingangebote und live-Übertragungen von Opernaufführungen, allen voran die Serie Met live: in HD gehören seit rund einer Dekade zum Kulturangebot und genieren ein eigenes Opernpublikum. Sie führen zu einem allmählichen Wandel der Wahrnehmungskonvention und der Operndramaturgie. Sie übersteigt traditionelle Formen der Produktionsdramaturgie, die sich eher auf einzelne Inszenierungen bezieht und führt zu einer neuen Form von institutioneller Dramaturgie (Steichen). Damit ist das Vermögen der Institution bezeichnet, bestimmte Stars und bestimmte Sichtbarkeiten zu generieren und bestimmte Identifikationsangebote in Serie zu liefern mit dem Ziel, die Kunden an das Opernhaus zu binden. Institutionelle Dramaturgie bestimmt damit auch mehr und mehr das Opernerlebnis – zumindest auf globaler Ebene. Met live: in HD und andere digitale Initiativen stellen ein von der Musiktheaterforschung bislang wenig beachtetes Forschungsfeld dar, da sie fälschlicherweise lange als Zweitverwertung oder Merchandise einer Opernaufführung abgetan wurden und allenfalls Gegenstand empirischer Publikumsforschung waren. In diesem Artikel werden erste Fragestellungen aus musiktheaterwissenschaftlicher Perspektive vorgestellt, um den Wandel der Opernproduktion und -rezeption im Zeichen der digitalen Übertragung besser zu verstehen.

Abstract in weiterer Sprache

Operas increasingly use digital media to reach their audience via streaming, live transmissions, and social and interactive media. In Opera Studies, this development is discussed under the concept of institutional dramaturgy (Steichen). In contrast to conventional dramaturgy, Steichen’s notion of institutional dramaturgy refers to the promotion of especially Anglo-American opera houses with the aim of tying customers to their brand on a global scale. The article follows Steichen’s well-developed concept. The development towards an opera house as a brand and a culture as a product is, of course, seen critically by the one, who advocate the German-speaking ensemble and repertoire system. The demarcation is clear: the ensemble and repertoire system has enjoyed the protection as an intangible UNESCO cultural heritage since 2014 even when TTIP negotiations failed, the debate is still on, how the publicly funded opera houses can withstand international competition.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Ja
Keywords: Digitalisierung; Opera Studies; Theatermanagement; Kulturpolitik
Institutionen der Universität: Fakultäten > Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Professur Theaterwissenschaft
Fakultäten > Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Professur Theaterwissenschaft > Professur Theaterwissenschaft - Univ.-Prof. Dr. Wolf-Dieter Ernst
Profilfelder > Emerging Fields > Kulturbegegnungen und Transkulturelle Prozesse
Fakultäten
Fakultäten > Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Profilfelder
Profilfelder > Emerging Fields
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 700 Künste und Unterhaltung > 780 Musik
Eingestellt am: 13 Nov 2017 07:42
Letzte Änderung: 05 Dec 2023 14:42
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/40360