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Der affektive Schauspieler : die Energetik des postdramatischen Theaters.

Titelangaben

Ernst, Wolf-Dieter:
Der affektive Schauspieler : die Energetik des postdramatischen Theaters.
Berlin : Theater der Zeit , 2014 . - 253 S. - (Theater der Zeit : Recherchen ; 86 )
ISBN 978-3-942449-18-2

Rez.:

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Angaben zu Projekten

Projektfinanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
DFG-Sachbeihilfe "Vorschrift und Affekt. Die Institutionalisierung und Pädagogisiernug der Schauspielausbildung 1870-1930"

Abstract

Das postdramatische Theater hat ohne Zweifel in den letzten drei Dekaden die Theaterlandschaft bereichert und dabei eine Fülle neuer Darstellungsformate und ästhetischer Strategien hervorgebracht. Neue Theaterformen verlangen auch die Änderung gewohnter Spielweisen. Schauspieler treten in weit höherem Maße als solche hervor. Indem sie sich in ihrer Körperlichkeit zeigen und mit ihrer Energie und ihren Entscheidungen auf sich aufmerksam machen, mutieren sie - so scheint es - in gewissen Szenen gar zu einer Art Ko-Autor der Inszenierung. Nachdem also Schauspieler und Schauspielerinnen lange nur als Werkzeug einer bestimmten Handschrift des Regisseurs wahrgenommen wurden, erlangen sie unter den veränderten Produktionsbedingungen im postdramatischen Theater ein Stück ihrer Autonomie zurück. So verwundert es wenig, dass das postdramatische Theater ganz andere Anforderungen an den Schauspieler stellt, als das literarische Sprechtheater, welches vom Schauspieler vor allem die Versinnlichung einer Rollenfigur fordert. Augenscheinlich reagieren Schauspieler also auf die Veränderungen, die neuere Theaterformen ermöglichen, jedoch werden in Forschung und Kritik häufiger die Regisseure und Theoreme des postdramatischen Theaters reflektiert, als dass man sich mit der Frage beschäftigt, welche Stellung der Schauspieler innerhalb dieses Wandlungsprozesses einnimmt und welche Spielweisen dabei entwickelt werden. Man kennt die Namen René Pollesch, Luk Perceval, Heiner Müller, Jan Lauwers und Grace Ellen Barkey. Mehr und mehr wird jedoch deutlich, dass man sich auch mit den Schauspielern wie etwa Martin Wuttke, Katja Bürkle, Thomas Thieme und Bernd Moss beschäftigen muss. Der vorliegende Band widmet sich diesem Phänomen autonomer Spielweisen im postdramatischen Theater. Mit der Denkfigur des affektiven Schauspielers wird dabei eine eigene Perspektive entwickelt, die es erlaubt, den Schauspieler eher vor dem Hintergrund seiner Produktionsweisen zu verstehen, als dies bislang innerhalb eines Diskurses möglich war, der den Schauspieler primär in Bezug auf die Leiblichkeit und Vergegenwärtigungsleistung im Vollzug der Aufführung betrachtet hat.

Abstract in weiterer Sprache

What does the actor and the actress such as Martin Wuttke, Thomas Thieme, Kathrin Bürkle, Grace Ellen Barkley do on stage. How do they transform the new challenges of the often highly conceptalized postdramatic theatre? This book explores different approach to acting in a theatre, which has gone far beyond psychological realism and the cliche of character and dramatic conflict. In bringing togehter results of image theory and theatre anthropology, it gives new insight to understand the way an actor works. The striking undercutting and overacting of a character has been noticed as a the style of the theatre of Heiner Müller, Luk Perceval, René Pollesch and the Jan Lauwers. This book reveals, that it is more than a matter of style or the directors intention. What we see is the energetic answer actors give to the profoundly changed condition to produce and perceive theatre in a neoliberal society.

Weitere Angaben

Publikationsform: Buch / Monografie
Institutionen der Universität: Fakultäten > Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Professur Theaterwissenschaft > Professur Theaterwissenschaft - Univ.-Prof. Dr. Wolf-Dieter Ernst
Fakultäten
Fakultäten > Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Professur Theaterwissenschaft
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 700 Künste und Unterhaltung
700 Künste und Unterhaltung > 700 Künste
Eingestellt am: 17 Nov 2014 08:05
Letzte Änderung: 16 Mär 2015 12:25
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/3509