Recyclinggerechtes Konstruieren

Titelangaben

Crone, Joachim ; Rosemann, Bernd ; Mörtl, Markus:
Recyclinggerechtes Konstruieren.
In: Rieg, Frank ; Steinhilper, Rolf (Hrsg.): Handbuch Konstruktion. - München : Hanser , 2012 . - S. 485-509
ISBN 978-3-446-43403-5

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Abstract

Ein Leitbild für die Produktgestaltung im 21. Jahrhundert - Wirtschaften in Kreisläufen - ist der effiziente Einsatz und verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen, welcher ein weitest mögliches Schließen und eine hochqualitative Realisierung von Stoff- und Produktkreisläufen voraussetzt.
Höhere Lebensstandards und Wirtschaftswachstum führten in den vergangenen Jahrzehnten zum starken Anstieg des weltweiten Ressourcenverbrauchs. Aus dieser Entwicklung resultierte die starke Zunahme zu behandelnder Stoffe und Güter am Ende deren Gebrauchs, verbunden mit drastisch wachsenden Abfallbergen. Die dadurch in den 80iger Jahren drohende Problematik zur Neige gehenden Deponieraumes und die gleichzeitig sinkende gesellschaftliche Akzeptanz von Abfalldeponien führte letztlich zum Konzept der Kreislaufführung von Stoffströmen, welches in Deutschland im Oktober 1996 mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG 1994) verankert wurde.
Das Konzept der geschlossenen Kreislaufführung auf möglichst hohem Qualitätsniveau erfordert ein Rückgewinnen von Produktkomponenten bzw. von Sekundärrohstoffen durch Recycling, welches durch eine recyclinggerechte Konstruktion maßgeblich verbessert werden kann. Diese ist damit beinahe zum selbstverständlichen Tätigkeitsinhalt der Produktentwicklung geworden.
Das Recycling hat entsprechend dem gestiegenen Abfallaufkommen auch eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung, weshalb zusätzlich notwendige Anstrengungen in der Produktentwicklung häufig durch Erlöse beim Recycling oder durch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder mehr als amortisiert werden können.