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Hydrologie und fluviale Geomorphodynamik in der Sudanzone Westafrrikas unter dem Einfluss landschaftsökologischer Degradationsprozesse : Das Gongola-River-Basin in Nordost Nigeria

Titelangaben

Moldenhauer, Klaus-Martin:
Hydrologie und fluviale Geomorphodynamik in der Sudanzone Westafrrikas unter dem Einfluss landschaftsökologischer Degradationsprozesse : Das Gongola-River-Basin in Nordost Nigeria.
Frankfurt am Main : Inst. für Physische Geographie der Johann-Wolfgang-Goethe-Univ. , 2005 . - 237 S. - (Frankfurter geowissenschaftliche Arbeiten : D, Physische Geographie ; 28 )
ISBN 3-922540-71-6

Abstract

Not only the Westafrican Sahel-Zone is affected by severe landscape degradation processes, also in parts of the adjacent Sudan-Zone prolonged degradation meanwhile reached substantial dimensions. Examplified by the catchment of the Gongola River, which drains an area of approximately 53,000 km² south of lake Tchad, this study is addressed to the questions how and to which extend degradation processes influencing regional water budgets and fluvial morphodynamics in the Westafrican Savanna and how far climatic influences are relevant in this context.
Analysis of hydro-meteorological data reveal a decrease in precipitation amount of more than 10% during the CLINO-Period 1961-1990. Thus annual rainfall in the river basin nowadays reaches only up to 730 mm. Interannual precipitation variability exceeds 20% and rainfalls are generally carachterized by a high erosivity.
As a result of high evaporation losses of 2000 to 3000 mm per year the water balance budget is extremely deficient. Therefore, compared to other parts of the Sudan-Zone anomalous arid climatic conditions prevail in most parts of the catchment. Consequently only 10 to 15% of the annual precipitation input remains as discharge, which equals less than 100 mm per year contributing to the Benue River as open channel flow.
Especially since the 1950s intensified land use and several contemporaneously occurring drought periods lead to a severe degradation of the natural vegetatation cover reducing the retention capacity in the whole catchment. Supported by the high rainfall erosivity and the erodibilty of the widespread sandy top-soils overland flow and soil erosion increased. Hence, rivers nowadays tend to spate flow regimes and their sediment load is much higher than before.
The main consequence of this hydrological degradation is, that even if the climate returns to more humid conditions in the future, for most parts a comprehensive ecological regeneration will be impossible.

Abstract in weiterer Sprache

Fortschreitende Landschaftsdegradation hat mittlerweile nicht nur im westafrikanischen Sahel, sondern auch in Teilen der sich nach Süden anschließenden Sudanzone erhebliche Ausmaße erreicht. Am Beispiel des Gongolasystems, das ein rund 53.000 km² großes Gebiet der westafrikanischen Savanne südlich des Tschadsees entwässert, widmet sich vorliegende Arbeit der Frage, wie sich die Degradationsprozesse auf den Gebietswasserhaushalt und die fluviale Morphodynamik in dieser Region auswirken und welche Rolle klimatische Einflüsse dabei spielen.
Wie umfangreiche Analysen hydro-meteorologischer Daten zeigen, ist für die Klimanormperiode 1961-1990 ein Rückgang der durchschnittlichen Niederschlagshöhe von über 10% zu verzeichnen, wodurch sich das Jahresmittel des Gebietsniederschlags heute nur noch auf rund 730 mm beläuft. Die interannuelle Niederschlagsvariabilität beträgt mehr als 20%. Dabei zeichnet sich die Niederschlagscharakteristik durch eine allgemein hohe Erosivität aus.
Aufgrund der hohen Verdunstung von 2000 bis 3000 mm pro Jahr fällt die Gebietswasserbilanz hochgradig defizitär aus, weshalb das Gongola-River-Basin ein für die Sudanzone ungewöhnlich arid getöntes Klima aufweist. Infolgedessen gelangen lediglich 10 bis 15% des Jahresniederschlags zum Abfluss. Dies entspricht einer Abflusshöhe von weniger als 100 mm, die jährlich über den Gongola in den Benue fließen.
Besonders seit den 1950er Jahren kam es durch intensivierte Landnutzung bei gleichzeitig auftretenden Dürreperioden zu einer starken Degradation der natürlichen Vegetationsdecke, wodurch das Retentionsvermögen einzugsgebietsweit erheblich reduziert wurde. In Verbindung mit der hohen Erosivität der Niederschläge und der starken Erodibiltät der vorwiegend sandigen Oberböden wurde so das Auftreten von Oberflächenabfluss und Bodenerosion begünstigt, was vor allem innerhalb der letzten Dekaden zu einer Beschleunigung des Direktabflusses und einer Zunahme der Sedimentfrachten führte.
Diese hydrologische Degradation hat zur Folge, dass selbst bei einer eventuellen Rückkehr humiderer Verhältnisse eine umfassende ökologische Regeneration vielerorts nicht mehr möglich ist.

Weitere Angaben

Publikationsform: Buch / Monografie
Begutachteter Beitrag: Ja
Keywords: Sudan-Zone; Gongola-River; Hydrology; Water Budget; Fluvial Morphodynamics; Landscape Degradation; Hydrological Degradation
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Geomorphologie
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Titel an der UBT entstanden: Nein
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
Eingestellt am: 02 Jun 2017 09:48
Letzte Änderung: 20 Jul 2017 10:03
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/37373