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Belonging and recognition after the post-election violence : a case study on labour migrants in Naivasha, Kenya

Titelangaben

Lang, Britta ; Sakdapolrak, Patrick:
Belonging and recognition after the post-election violence : a case study on labour migrants in Naivasha, Kenya.
In: Erdkunde. Bd. 68 (2014) Heft 3 . - S. 185-196.
ISSN 0014-0015
DOI: https://doi.org/10.3112/erdkunde.2014.03.03

Abstract

The 2013 general elections in Kenya entailed no recurrence of the 2007–08 post-election violence. Closer examination
at the local level, though, indicates that the experiences of violence continue to influence the social sphere. Divisions
between a long-established population and newcomers are blatant especially at places with high levels of immigration. This
paper addresses how experiences of violent conflict over identitary and territorial belonging affect and transform sociospatial
organisation. The analysis is based on an empirical study at one of the venues of the post-election violence, a poor
and heterogeneous workers’ settlement in Naivasha in Kenya’s Rift Valley. Naivasha area is internationally known for its horticultural
production and massive labour immigration. After the 2007 elections, radical individuals of the local Kikuyu ethnic
majority claimed Naivasha as their territory as a reaction to the displacement of Kikuyus from other parts of the country.
Migrants of unwanted ethnic identity or political positioning were murdered or forcibly evicted from the place. Yet, due to
poor job opportunities, especially in western Kenya, job seekers continue to migrate to Naivasha. The repercussions of the
violence are expressed in the lack of acceptance, on the part of the long-established population at the place, of the presence
of labour migrants. Experiences of ethnicised prejudice, mistrust, and fear between the self-described autochthonous
population and labour migrants are tenacious. Kikuyus perceive Naivasha as their place of refuge and are willing to defend it
if necessary. Migrants barely develop feelings of belonging to Naivasha, seeking rather to enhance their own security during
their stay at the place. This study illustrates that memories of the violence still regulate socio-spatial realities and reinforce
and accelerate processes of spatial and societal division.

Abstract in weiterer Sprache

Nach dem Ende der postelektoralen Gewalt von 2007–08 befindet sich Kenia heute in einem friedlicheren
Zustand. Auf lokaler Ebene wirken die Gewalterfahrungen jedoch nach und bewirken eine Spaltung des sozialen Gefüges.
Besonders deutlich wird dies an Orten mit hohen Zahlen interner Migration, an denen die Brüche zwischen langansässiger
Bevölkerung und Zugezogenen verlaufen. Dieses Paper gibt ein Beispiel dafür, wie Erfahrungen gewaltsamer Konflikte um
identitäre und territoriale Zugehörigkeit sozialräumliche Organisation beeinflussen und transformieren. Die Analyse stützt
sich auf eine empirische Studie an einem der Austragungsorte der Gewalt, einer ärmlichen und heterogenen Arbeitersiedlung
in Naivasha in Kenias Rift Valley. Naivasha ist international bekannt für seine Gartenbauproduktion und die massiven Zahlen
an Arbeitsmigration. Nach den Wahlen 2007 deklarierten radikale Individuen der lokalen ethnischen Mehrheit der Kikuyus
Naivasha als ihr Gebiet, nachdem Kikuyus aus anderen Landesteilen vertrieben worden waren. Mi-grantinnen und Migranten
mit unerwünschter ethnischer Identität oder politischer Positionierung wurden gewaltsam vertrieben oder ermordet. Aufgrund
geringer Arbeitschancen vor allem im Westen Kenias kommen Arbeitssuchende jedoch nach wie vor nach Naivasha.
Die Nachwirkungen der Gewalt drücken sich in der Nicht-Anerkennung dieser Migrantinnen und Migranten durch die
langansässige Bevölkerung am Ort aus. Ethnisierte Vorurteile, Misstrauen und Angst zwischen der sich als autochthon verstehenden
Bevölkerung und Migrantinnen und Migranten halten sich beharrlich. Kikuyus sehen Naivasha als Zufluchtsort, den
sie notfalls gegen Übergriffe verteidigen. Gleichzeitig haben Migrantinnen und Migranten kaum ein Zugehörigkeitsgefühl zu
Naivasha, sondern entwickeln Strategien, um ihre Sicherheit während ihres Aufenthalts zu erhöhen. Die Studie zeigt, dass die
Gewalteindrücke von 2007–08 weiterhin sozialräumliche Realitäten bestimmen und dass Prozesse gesellschaftlicher Spaltung
und räumlicher Neusortierung durch die Gewalterfahrung verschärft und verstärkt werden.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Ja
Keywords: Migration; Kenya; Belonging; Perception; Place; Violence
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Sozial- und Bevölkerungsgeographie
Fakultäten
Titel an der UBT entstanden: Nein
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften
900 Geschichte und Geografie
Eingestellt am: 18 Okt 2017 06:59
Letzte Änderung: 18 Okt 2017 06:59
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/40074