Titelangaben
Häberlein, Tabea:
When parents die : Bereavement, decision-making and achieving adult personhood in rural Togo.
In: cultura & psyché.
Bd. 5
(2024)
.
- 4.
ISSN 2730-5732
DOI: https://doi.org/10.1007/s43638-024-00092-8
Angaben zu Projekten
Projektfinanzierung: |
Deutsche Forschungsgemeinschaft |
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Abstract
Death has received considerable attention in the social sciences when it comes to rites of passage, for example, funerals, cremations, vigils, or memorial services. As elders pass away, the generations shift, and former youths become elders themselves. This paper presents the case of my host father, a local notable in northern Togo, who died in 2018 and was honoured by an extensive mourning ritual the following year. Drawing on intense and active participant observation, I show the challenges my host sibling group faced in achieving social adulthood. Through daily decision-making processes, this group of grown sons and daughters shaped, manipulated and reorganised the configuration of rituals, addressing issues of succession, conflicts between animist and Christian rites, and whether to classify cattle gifts as ancestral honours or delayed bridal gifts. Making such decisions at the end of elders’ lives is a crucial process for the rising generation to achieve adult social status.
Abstract in weiterer Sprache
In den Sozialwissenschaften wurden Tod und Sterben vor allem im Kontext von Übergangsriten thematisiert, wie sie in Beerdigungen, Einäscherungen, Mahnwachen oder Gedenkfeiern stattfinden. Mit dem Tod der Älteren verschieben sich die Generationen, und die Jüngeren werden selbst zu Älteren. In diesem Beitrag gehe ich auf das Ableben meines Gastvaters ein, der eine lokal bedeutende Person im Norden Togos war und im Jahr 2018 verstarb. Im darauffolgenden Jahr wurde er, wie in diesem Kontext üblich, mit einem umfangreichen Trauerritual geehrt. Anhand intensiver und aktiver teilnehmender Beobachtung zeige ich die Herausforderungen, mit denen sich meine Gastgeschwister konfrontiert sahen, um sich nach dem Ableben des Vaters prozesshaft den sozialen Status des Erwachsenseins erarbeiten zu können. Durch tägliche Entscheidungsfindungsprozesse formten, manipulierten und reorganisierten die erwachsenen Söhne und Töchter die erforderlichen Rituale. Sie setzten sich dabei mit Fragen der Erbfolge auseinander, navigierten Konflikte zwischen animistischen und christlichen Riten und trafen Entscheidungen zur Deutung von Rindern als Geschenk zur Ahnenehrung oder als verspätete Brautgabe. In diesem Artikel vertrete ich das Argument, dass ebensolche Entscheidungsfindungen am Ende des Lebens der Älteren ein wichtiger Prozess für die heranwachsende Generation sind, um den sozialen Status von erwachsenem Sein zu erreichen.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Artikel in einer Zeitschrift |
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Begutachteter Beitrag: | Ja |
Keywords: | Adulthood; personhood; kinship; memorial service; bride-wealth |
Institutionen der Universität: | Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Sozialanthropologie Fakultäten Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie 300 Sozialwissenschaften |
Eingestellt am: | 07 Mai 2024 06:47 |
Letzte Änderung: | 11 Okt 2024 06:00 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/89494 |