Titelangaben
Samimi, Cyrus ; Nüsser, Marcus:
Visionen der Vernetzung von Schutzgebieten im südlichen Afrika.
In: Natur und Landschaft.
Bd. 81
(2006)
Heft 4
.
- S. 185-192.
ISSN 0028-0615
Abstract
Entgegen vieler Befürchtungen, dass die von den Kolonialverwaltungen in Afrika eingerichteten Naturschutzgebiete nach der Unabhängigkeit wieder aufgelöst
werden, ist der Schutzgedanke auch in der Gegenwart fest im politischen Handeln der Staaten verankert. Besonders im südlichen Afrika finden sich zahlreiche Großschutzgebiete und in vielen Staaten stehen große Anteile der Staatsfläche unter Schutz. Durch die enge wirtschaftliche Verflechtung mit dem Motor Südafrika und durch die gut entwickelte Tradition des Naturschutzes entstehen Visionen einer zukünftigen Vernetzung bestehender Schutzgebiete in Form von Korridoren und der Einrichtung grenzüberschreitender Schutzgebiete. Ausgehend von der Überlegung, dass viele Lebensräume durch nationale Grenzen fragmentiert werden, bilden transnationale Schutzgebiete eine Möglichkeit zur staatenübergreifenden Zusammenarbeit bei der Sicherung von Ökosystemen und beim Erhalt der Biodiversität. Dabei dient das grenzüberschreitende Schutzgebietsmanagement nicht allein ökologischen Belangen, sondern bildet gleichzeitig auch einen Impuls für die ländliche Regionalentwicklung sowie für die Stärkung der internationalen ökonomischen und politischen Beziehungen. Auf Initiative der Peace Parks Foundation sind bereits konkrete Projekte verwirklicht und weitere befinden sich in der Planungsphase. In unserem Beitrag stellen wir den aktuellen Stand der Planungen und Umsetzungen dar und diskutieren Perspektiven und Probleme vor dem Hintergrund des Fallbeispiels Maloti-Drakensberg zwischen Lesotho und Südafrika.
Abstract in weiterer Sprache
In spite of general expectations that the colonial nature reserves might have been disintegrated after independence, the concept of nature conservation is nowadays integrated into the political agenda. Especially in Southern Africa a lot of large nature reserves are located and in many of the countries large portions are protected areas. The close economic relations with South Africa as a driving force and the good tradition of nature conservation result in visions of a network of protected areas and the establishment of transfrontier conservation areas. Since many of the nature areas and habitats are fragmented by national borders, transnational protected areas are a suitable concept of an international cooperation for ecological security and biodiversity. Beside efforts to ensure ecological integrity, transboundary management systems are also valuable impulses for rural development and for the strengthening of economic and political ties. The Peace Park Foundation initiatives have already shown result through various projects and many more are in the phase of planning. Our contribution reflects on the current status of planning and realization. Perspectives and problems are discussed in the background of the case study of Maloti-Drakensberg in the border area between Lesotho and South Africa.