Titelangaben
Fernando Samarappuli, Katharina ; Schorling, Elisabeth ; Gumbert, Laura ; Lauerer, Michael ; Nagel, Eckhard:
Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden in Deutschland nach Asylbewerberleistungsgesetz : Wahrnehmung und Präferenzen der Bevölkerung.
In: Das Gesundheitswesen.
Bd. 81
(2019)
Heft 3
.
- S. 182-189.
ISSN 1439-4421
DOI: https://doi.org/10.1055/a-0652-5518
Abstract
Ziel: Die Studie analysiert die Wahrnehmung und Präferenzen der Bevölkerung zu Umfang, Zugang und Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden (AS).
Methodik: Standardisierte schriftliche Befragung der Bevölkerung >18 Jahre, kombiniertes Quota-Verfahren, deskriptive und inferenzstatistische Auswertung.
Ergebnisse: Die Stichprobe (n=419) war eher schlecht über die Thematik informiert. Es zeigten sich heterogene Präferenzen. 47,0% favorisierten eine Beibehaltung der Regelungen zum Versorgungsumfang, 22,7% eine Ausweitung. Für eine Gesundheitskarte sprachen sich 56,1% aus. Die EU, Steuerzahler, Herkunftsländer und AS selbst wurden als Finanziers der Versorgung präferiert.
Schlussfolgerung: Eine Berücksichtigung von Präferenzen kann die Akzeptanz und Legitimation von Entscheidungen stärken. Die vorliegenden Ergebnisse legen nahe, dass dies zu moderaten Anpassungen der Gesundheitsversorgung für AS führen würde. Aufgrund der mangelnden subjektiven Informiertheit der Befragten ist qualitative Forschung angezeigt.
Abstract in weiterer Sprache
Objective: This study analyses public perceptions and preferences regarding scope, access and funding of health care for asylum seekers (AS).
Methods: Standardized survey addressing the population >18 years, combined quota plan, descriptive and inferential statistics.
Results: The sample (n=419) was rather badly informed about this topic. We found heterogeneous preferences. 47.0% preferred to maintain current regulations of the scope of health care, 22.7% wanted an expansion. 56.1% favored a health card. The EU, tax payers, countries of origin and AS were preferred as funders.
Conclusion: A consideration of preferences might strengthen the acceptance and legitimation of decisions. Our results indicate that this would lead to moderate changes in health care for AS. Since participants were not well informed subjectively, we suggest qualitative research.