Literatur vom gleichen Autor/der gleichen Autor*in
plus bei Google Scholar

Bibliografische Daten exportieren
 

Durch Empowerment orientierte Strategien die Compliance nierentransplantierter Jugendlicher verbessern : das Projekt "Trampolin"

Titelangaben

Kunze, Bettina ; Nagel, Eckhard ; Loss, Julika:
Durch Empowerment orientierte Strategien die Compliance nierentransplantierter Jugendlicher verbessern : das Projekt "Trampolin".
In: Das Gesundheitswesen. Bd. 72 (2010) Heft 8/9 . - V83.
ISSN 1439-4421
DOI: https://doi.org/10.1055/s-0030-1266257

Abstract

Die Nierentransplantation ist die wichtigste Therapieoption der terminalen Niereninsuffizienz. Die Überlebenswahrscheinlichkeit des Transplantats hängt von einer lebenslangen immunsuppressiven Behandlung ab. Um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, ist ein hoher Grad an Compliance grundlegend. Allerdings wird die Therapietreue durch die Komplexität der Behandlung und Einschränkungen im Alltag erschwert. Besonders Jugendlichen fällt es schwer, sich an die regelmäßige Medikamenteneinnahme zu halten. Nach der Transplantation sind sie häufig unsicher im Umgang mit der Erkrankung und haben das Gefühl, „anders“ zu sein als die Peer-Gruppe. Ihr Leben wird durch die Medikamenteneinnahme bestimmt, die zahlreiche Nebenwirkungen verursacht, die sich mitunter auch auf das körperliche Erscheinungsbild auswirken. Dies ist oftmals Anlass für Sticheleien der Peer-Gruppe, Scham und ein mangelndes Selbstbewusstsein. Unsicherheit und ein geringes Selbstbewusstsein werden aus der Sicht der Patienten im Besonderen mit Non-Compliance assoziiert. Es kann als erwiesen gelten, dass die Compliance nicht ausschließlich durch informative Strategien verbessert werden kann. Indem das therapeutische Regime mitunter auch eine Anpassung des Alltags erfordert, werden umfassendere Strategien benötigt, welche die Patienten zu einer langfristigen Änderung des Lebensstils motivieren. Ein Ansatz, der in der Nachsorge adoleszenter Nierentransplantierter bislang noch keine Anwendung findet, aber für die Bewältigung der genannten Ursachen für Non-Compliance viel versprechend erscheint, ist das Empowerment-Konzept. Die Empowerment-Philosophie geht davon aus, dass der Wille zur Veränderung vom Patienten selbst ausgehen muss, so dass ihm z.B. nicht nur vermittelt wird, wie die Medikamente einzunehmen sind, sondern vielmehr wie er das Management seiner Erkrankung selbst erfolgreich umsetzen kann. Dabei sollen Selbstbewusstsein und Kompetenzen für einen sicheren Umgang mit der Erkrankung aufgebaut werden, um in der Folge die Compliance zu verbessern. Mögliche Strategien hierfür sind Gruppendiskussionen, erlebnispädagogische sowie künstlerisch-gestalterische Aktionen. Inwieweit Empowerment orientierte Strategien bei adoleszenten Nierentransplantierten umgesetzt werden können und zu einer Verbesserung der Compliance führen, wird im Rahmen des Forschungsprojekts „Trampolin“ mittels eines quai-experimentellen Studiendesigns eruiert

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Ja
Institutionen der Universität: Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften - Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Eckhard Nagel
Fakultäten
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit
Eingestellt am: 11 Mai 2020 10:20
Letzte Änderung: 08 Aug 2023 07:01
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/54412