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Potentiale zur Erlössteigerung durch die Behebung von Fehlerquellen bei der DRG-Kodierung : Eine Evaluation der Dokumentations- und Kodierqualität der neurologischen Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls

Titelangaben

Kunze, Bettina ; Thiessen, G. ; Oschmann, Patrick ; Nagel, Eckhard:
Potentiale zur Erlössteigerung durch die Behebung von Fehlerquellen bei der DRG-Kodierung : Eine Evaluation der Dokumentations- und Kodierqualität der neurologischen Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls.
In: Zeitschrift für Allgemeinmedizin. Bd. 85 (2009) Heft Sonderausgabe . - S. 170-171.
ISSN 1433-6251

Abstract

Hintergrund: Mit der Einführung diagnosebezogener Fallpau-schalen (DRG) haben sich die finanziellen Rahmenbedingun-gen deutscher Krankenhäuser tiefgreifend verändert. Die damit einhergehende zeitaufwändige Dokumentation der Leistungen und nicht zuletzt auch die Qualität der DRG-Kodierung sind mit entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses. Aus diesem Grund wurde im Rahmen eines Projektes der Klinikum Bayreuth GmbH die Kodier- und Dokumentationsqualität der neurologischen Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls in der Neurologischen Klinik des Klinikums Hohe Warte im Zeitraum von Januar bis August 2008 evaluiert.

Methodik: Ziel war es, die Abrechnung der neurologischen Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls zu optimieren.Hierfür wurde eine retrospektive Analyse von Krankenakten(n=506) hinsichtlich der korrekten Kodierung von ICD- und OPS-Schlüsseln durchgeführt, um die Fehlerrate und Fehler-quellen zu identifizieren. Zudem erfolgte ein Soll-Ist-Vergleich der fehlerhaften Kodierungen mit den exakten OPS-Schlüsseln, um mögliche Erlöswirkungen zu ermitteln.Weiterhin wurde in einer dreiwöchigen prospektiven Analyse der Versorgungsprozesse von Schlaganfallpatienten (n=60)nach Fehlerquellen und Lösungsansätzen gesucht.

Ergebnisse: Die retrospektive Analyse ergab, dass 28,9% der Krankenfälle fehlerhaft kodiert wurden, hiervon 79,5% durch Ärzte. Die Fehler sind zum Großteil auf zwei Ursachen zurückzuführen: (1) die vorgeschriebene Dokumentationszeit des Schlaganfalls wurde unterschritten (Dokumentationsfehler),(2) die Behandlungszeiten wurden bei der Kodierung der OPS-Schlüssel nicht korrekt übernommen, woraus in der Folge eine Über- bzw. Unterkodierung resultierte (Kodierfehler). Beim Soll-Ist-Vergleich ergab sich ein Mehrerlöspotential von 2,3%des Gesamtumsatzes abgerechneter Schlaganfälle. Die prospektive Analyse ergab dabei ebenfalls eine Fehlerrate von 25%.

Schlussfolgerung: Die Analysen erlauben Aussagen zur Abrechnungsoptimierung der neurologischen Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls. Aufgedeckte Fehlerquellen sind weitgehend auf Zeit- oder Personalmangel zurückzuführen und somit nicht durch entsprechende Personalschulungen zu beheben. Aufgrund dessen sind weitergehende Forschungsbemühungen zu diskutieren, um Möglichkeiten und Grenzen der Abrechnungsoptimierung und Generierung zukünftiger Erlöspotentiale auf Stroke Units zu erörtern.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Ja
Institutionen der Universität: Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften - Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Eckhard Nagel
Fakultäten
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit
Eingestellt am: 15 Mai 2020 09:00
Letzte Änderung: 07 Sep 2022 08:39
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/54501