Titelangaben
Ennker, J. ; Albert, A. ; Thanner, Mirjam ; Nagel, Eckhard ; Rosendahl, U. ; Ennker, I.:
Transparenz medizinischer Qualitätsdaten : Ethische Bringschuld oder Instrument zur Schaffung unlauterer Wettbewerbsvorteile?
In: Deutsche Medizinische Wochenschrift.
Bd. 134
(2009)
Heft 06
.
- S188-S189.
ISSN 0012-0472
DOI: https://doi.org/10.1055/s-0029-1241904
Abstract
Angesichts von jährlich rund 100 000 akuten, kardial bedingten Todesfällen in Deutschland erscheint aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive die Notwendigkeit zur Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich Präventions- und Therapiemöglichkeiten selbstverständlich.
Jeder Patienten oder Einweiserkontakt kann letztlich unter dem Begriff Marketing subsummiert werden. Im Unterschied zu ökonomischen Kontexten ist im Bereich der Medizin das Thema Marketing jedoch eher negativ besetzt. Wer Markting betreibt, dem wird schnell unterstellt, sich unlautere Wettbewerbsvorteile zu Lasten anderer Kollegen (ökonomisch: Konkurrenten) zu verschaffen.
Trotz derartiger Vorbehalte ist es jedoch sinnvoll, medizinische Behandlungsresultate transparent zu machen. Mit der richtigen Art des Wettbewerbs, nämlich Wettbewerb mit dem Ziel den Patientennutzen zu verbessern können gleichzeitig medizinische Behandlungsergebnisse verbessert, Ärzte motiviert und häufig auch die Kosten gesenkt werden. Die Transparenz medizinischer Qualitätsparameter stellt in sofern eine Bringeschuld eines jeden Akteurs im Gesundheitswesen dar. Wünschenswert ist es, einen externen Begutachtungsprozess für die zu publizierenden Daten zu etablieren, der inkorrekte Daten soweit als möglich aus einem relevanten Vergleich ausschaltet. Durch belastbare Vergleichsparameter können verlässliche Benchmarks für medizinische Anbieter abgeleitet werden. Auf diese Weise kann ein Wettbewerb zum Wohle des Patienten entstehen.
Abstract in weiterer Sprache
Annually about 100,000 acute cardiac deaths occur in Germany. For this reason, there is the obvious need, from a public health perspective, to inform the population about possible measures of their prevention and treatment. Ultimately every patient or admission referring doctor can be thought of as a recipient of „marketing”. Other than within the context of economics, in medicine the subject of marketing is likely to produce a negative response. Any doctor engaging in marketing is quickly considered to be engaging in unfair competition at the expense of colleagues („economic competitors”).
However, despite some reservations it would seem sensible to provide transparency concerning the results of treatment. If the manner of competition is the right one, i.e. one that has as its aim to improve patient care, it can at the same time improve such care, motivate doctors and frequently also reduce costs. Transparency of the various aspects of improved medical care in this way represent a „pay-back” to everyone working in the health services. It is desirable to establish an external process of assessing any published data and, as far as possible, exclude all incorrect data from relevant measures of comparison. Competition can then be to the patient’s benefit.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Artikel in einer Zeitschrift |
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Begutachteter Beitrag: | Ja |
Keywords: | Herzchirurgie; Qualitätssicherung |
Institutionen der Universität: | Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften - Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Eckhard Nagel Fakultäten Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 100 Philosophie und Psychologie > 170 Ethik 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Eingestellt am: | 15 Mai 2020 09:32 |
Letzte Änderung: | 15 Mai 2020 09:32 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/54507 |