Titelangaben
Mathes, Johanna:
Digitalisierung im Gesundheitswesen – Stakeholderbezogene Implementierungshürden entlang des Versorgungsprozesses am Beispiel der Arzneimitteltherapiesicherheit.
Bayreuth
,
2021
. - X,194 S.
(
Dissertation,
2021
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
DOI: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00005342
Abstract
Das deutsche Gesundheitssystem steht aktuell vor großen wirtschaftlichen und medizinischen Herausforderungen. Digitalisierung kann dazu beitragen, diesen Herausforderungen zu begegnen, beispielsweise im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Besonders viele Schnittstellenproblematiken im Versorgungsprozess in Hinblick auf AMTS gibt es im ambulanten Sektor zwischen den Stakeholdern niedergelassener Arzt und Apotheke im Bereich der Verordnung und Transkription von Medikationsdaten. Diese Daten liegen oftmals nicht richtig, vollständig, rechtzeitig und in lesbarer Form vor. Die Implementierung eines digitalisierten Datenaustauschs könnte dies beheben und würde auf aggregierter Ebene zu einer Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung führen. Auf Ebene der Stakeholder herrscht jedoch Unsicherheit darüber, ob dies für den einzelnen Stakeholder langfristig insgesamt eine positive oder negative Nutzenwirkung hat, da den zu erwartenden Kosteneinsparungen auch verschiedene Implementierungskosten entgegenstehen. Dies stellt eine Implementierungshürde dar. Ein Lösungsansatz wäre es, die Kostenträger für einen definierten Erprobungszeitraum zur Kostenübernahme zu verpflichten. In diesem Zeitraum wird die Wirkung der Digitalisierung im Versorgungs- und Medikationsprozess evaluiert. Ein positives Evaluationsergebnis würde zu einer Überwindung der Implementierungshürden führen; ein negatives Evaluationsergebnis würde Verbesserungspotential bei der Umsetzung der Digitalisierung und der Ausgestaltung der Healthcare IT im AMTS-Bereich aufzeigen.
Abstract in weiterer Sprache
The German healthcare system is currently facing several medical and economic challenges. Digitisation, e. g. in the field of pharmacotherapy safety, can help to address these challenges. A large number of communication issues concerning pharmacotherapy can be found between doctors and pharmacies in outpatient care when it comes to drug prescription and the transcription of medication data. Often, the medication data isn’t complete and correct, available on time, and / or readable. Implementation of a digital communication process could help to solve these problems. On an aggregated level, such a digital process could improve quality and economic efficiency in healthcare. But, on an individual level, stakeholders such as doctors and pharmacies, cannot be sure if this has a long-term benefit for them due to the expected implementation costs. This constitutes an implementation barrier on the stakeholder level. Obliging health insurance to bear the implementation costs within a defined testing time could solve this problem. Within the testing time, it would be possible to evaluate the effect of the digitisation of the healthcare and medication process. Positive evaluation results would help to overcome the implementation barrier. A negative result indicates potential for improvement within the process of digitisation and the design of information technology in the field of pharmacotherapy safety.