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Können Virtual-Reality-Anwendungen gegen soziale Isolation und wahrgenommene Einsamkeit in Pflegeheimen eingesetzt werden? Eine Mixed-Methods-Studie zu digitalen Transformationsoptionen für Bewohner und Mitarbeitende

Titelangaben

Schinner, Lena ; Nagels, Klaus:
Können Virtual-Reality-Anwendungen gegen soziale Isolation und wahrgenommene Einsamkeit in Pflegeheimen eingesetzt werden? Eine Mixed-Methods-Studie zu digitalen Transformationsoptionen für Bewohner und Mitarbeitende.
2022
Veranstaltung: 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie e.V. (dggö) , 28.-29.03.2022 , Hamburg.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung , Vortrag )

Abstract

Einleitung

Die SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2)-Pandemie führte weltweit zu kontakteinschränkenden Maßnahmen, deren Effekte z.T. durch die Nutzung digitaler Ansätze kompensiert werden konnten. Insbesondere stationäre Pflegeheime mussten zur Sicherheit ihrer besonders vulnerablen Bewohner massive Einschränkungen durchsetzen. Das Ziel dieser Studie lag darin, ein erweitertes Virtual Reality (eVR)-Konzept gegen soziale Isolation und Einsamkeit von Bewohnern in Pflegeheimen zu entwickeln und untersuchen. Dabei war eine aktive Einbindung der Angehörigen vorgesehen. Neben der Einstellung von Bewohnern und Mitarbeitenden zum eVR-Konzept wurden in der Studie die technischen Voraussetzungen in den Pflegeheimen evaluiert.

Methode

Die Mixed-Methods-Studie bestand aus einer 4-wöchig angelegten qualitativen Vorstudie mit Fokusgruppen und Experteninterviews zu allgemeinen Virtual Reality (VR-Anwendungen) sowie zum eVR-Konzept in zwei deutschen Pflegeheimen. 15 Bewohner und 8 Mitarbeitende konnten präpandemisch 2019 eingebunden werden. Es folgte 2020, während der Pandemie, eine breite Onlineumfrage zur Technikaffinität, Einstellung zum eVR-Konzept sowie den technischen Voraussetzungen in den Pflegeheimen unter Mitarbeitenden aus 138 Einrichtungen in Deutschland.

Ergebnisse

Die Auswertung der qualitativen Vorstudie ergibt z.T. positive Reaktionen der Bewohner auf VR-Anwendungen. Auch die Mitarbeitenden der Fokusgruppen zeigten eine positive Einstellung mit Blick auf den potenziellen Einsatz der VR-Anwendungen. Unter den 114 auswertbaren Fragebögen der Onlineumfrage waren die Dimensionen zur ,,Technikaffinität‘‘ und vier der Dimensionen zur Einstellung zum eVR-Konzept signifikant durch hohe Technikaffinität bzw. positive Einstellung gegenüber dem eVR-Konzept gekennzeichnet. Lediglich die Dimension ,,einrichtungsspezifische Ausstattung‘‘ ergibt eine hochsignifikante negative Abweichung, da es an Infrastruktur (z.B. WLAN) mangelt. 22% der Befragten schätzen die Umsetzung des eVR-Konzepts als machbar ein, 32 % geben an, dass WLAN für Bewohner zugänglich ist.

Zusammenfassung

Die Studienergebnisse legen nahe, dass eVR-Ansätze, grundsätzlich eine wirksame und umsetzbare Erweiterungsoption für Maßnahmen gegen Einsamkeit und soziale Isolation in Pflegeheimen darstellen. Obgleich Mitarbeitende eine Nutzungs- und Lernbereitschaft aufzeigen, fehlt es beim Großteil der Einrichtungen noch an der technischen Infrastruktur zur Umsetzung digitaler Ansätze. Zusätzlich sind Weiterbildungsprogramme für Mitarbeitende erforderlich. Die SARS-CoV-2-Pandemie führte zu einer ersten Sensibilisierung für Machbarkeitsstudien. Um die notwendigen digitalen Transformationsprozesse in Pflegeheimen, nach evidenzbasierter Wirksamkeit, priorisiert zu beschleunigen, sind weitere Untersuchungen erforderlich.

Weitere Angaben

Publikationsform: Veranstaltungsbeitrag (Vortrag)
Begutachteter Beitrag: Ja
Zusätzliche Informationen: In cooperation with Orpea Deutschland GmbH.
Institutionen der Universität: Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Versorgungsforschung > Lehrstuhl Medizinmanagement und Versorgungsforschung - Univ.-Prof. Dr. Klaus Nagels
Fakultäten
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Medizinmanagement und Versorgungsforschung
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 600 Technik
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit
Eingestellt am: 01 Apr 2022 07:22
Letzte Änderung: 04 Okt 2022 13:31
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/69083