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Ist der US-Dollar der Spielball des Ölpreises?

Titelangaben

Drescher, Christian ; Melzer, Christian:
Ist der US-Dollar der Spielball des Ölpreises?
In: Volkswirtschaft spezial. (2009) .

Abstract

In den vergangenen Jahren vermittelten der EUR-USD Wechselkurs und Ölpreis den Eindruck, als würden sie aneinander kleben. Steigende Ölpreise und Dollarabwertung gingen Hand in Hand. Dabei drängt sich die Frage auf, in welche Richtung die Beeinflussung stattfindet. Reagiert der US-Dollar auf Veränderungen des Ölpreises, so wäre der US-Dollar als ein Spielball des Ölpreises anzusehen. Oder läuft der Zusammenhang in die entgegengesetzte Richtung und der US-Dollar bewegt den Ölpreis?
‡ Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine Gleichgewichtsbeziehung zwischen den zwei Größen besteht. Langfristig korrespondiert ein bestimmter EUR-USD Wechselkurs mit einem bestimmten Ölpreisniveau, so beispielsweise 1,40 EUR-USD mit einem Ölpreisniveau von 74 US-Dollar pro Barrel. Daraus lässt sich eine „Menükarte“ von zusammengehörigen Paaren von Ölpreis und EUR-USD erstellen. Bei einer Abweichung vom Gleichgewicht erfolgt die Anpassung über den Ölpreis und nicht über den Wechselkurs. Das heißt, langfristig erscheint der US-Dollar nicht als Spielball des Ölpreises.
‡ Unser Modell zeigt aber auch die Existenz von einem kurzfristigen Zusammenhang in die umgekehrte Richtung, vom Ölpreis zum US-Dollar. Hierin spiegelt sich die Bedeutung des Petrodollar-Recycling für die Wechselkursentwicklung wider. Ein kurzfristiger Anstieg des Ölpreises z.B. von 60 auf 75 US-Dollar geht mit einer Abwertung des US-Dollar innerhalb von drei Wochen von 1,40 auf 1,41 EUR-USD einher.
‡ Wie kann der Anleger von diesen Erkenntnissen profitieren? Längerfristig orientierte Anleger, die auf Makrotrends setzen, können anhand der „Menükarte“ erkennen, ob ein starkes Ungleichgewicht zwischen dem Ölpreis und dem EUR-USD besteht. Wenn ja, sollte man eine Anpassung des Ölpreises erwarten und eine entsprechende long bzw. short Positionierung am Ölmarkt eingehen. Kurzfristig orientierte Anleger können am Devisenmarkt auf die Beeinflussung des US-Dollar vom Ölpreis setzen. Allerdings zeigt die Studie, dass es starker kurzfristiger Ölpreisanstiege bedarf, um eine short Positionierung im US-Dollar lohnenswert erscheinen zu lassen.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Nein
Zusätzliche Informationen: Hrsg. der Zeitschrift: DekaBank (Frankfurt)
Institutionen der Universität: Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Volkswirtschaftslehre > Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre I (Geld und Internationale Wirtschaft) > Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre I (Geld und Internationale Wirtschaft) - Univ.-Prof. Dr. Bernhard Herz
Fakultäten
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Volkswirtschaftslehre
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Volkswirtschaftslehre > Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre I (Geld und Internationale Wirtschaft)
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft
Eingestellt am: 30 Apr 2015 09:57
Letzte Änderung: 16 Sep 2016 10:35
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/10632