Titelangaben
Jaji, Rosemary:
Refugee woman and the experiences of local integration in Nairobi, Kenya.
Bayreuth
,
2009
(
Dissertation,
2009
, Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies - BIGSAS)
Abstract
It seems trendy for current studies to argue that the term refugee is no more than a policy category which does not reflect the circumstances of the people that it subsumes. Such studies further argue that the circumstances of refugees are not necessarily different from those of local populations. This study argues that theoretical positions emanating from such observations do not have a universal application as illustrated in Nairobi where the term refugee is not merely a policy category or legal label but also experiential. Understanding the concept refugee is very much an outcome of empirical enterprise which locates those who bear the refugee status in specific contexts. The study draws attention to cases of targeted rape, raids, exclusionary discourses epitomised by negative stereotyping and xenophobia as well as refoulement which are specifically aimed at refugees in Nairobi. The refugee status is intertwined with other variables such as refugees´ ethnic, national and religious identities in ways that restrict inclusion of refugees into the host country. As a gendered experience, exile impacts on intra-household dynamics and transforms gender roles and relations within refugee households in ways that are simultaneously enabling and challenging for refugee women. Although local women also experience Sexual and Gender-Based Violence (SGBV), for refugee women this intersects with the vulnerability that the refugee status entails resulting in refugee women being abused even by police officers and officials who are tasked to protect them thus leaving them with limited channels for recourse. SGBV thus becomes salient because of its targeted nature. Emphasised in the study is the fact that refugee women are heterogeneous such that it is more appropriate to refer to refugee women´s experiences rather than the refugee woman experience. Exile as occupation of marginal space is however not solely about constraints as it also creates opportunities and possibilities that may not have been available to the women prior to flight. Contradictory as it may seem, the refugee status is mediated by the same variables that lead to exclusion at a macro level in ways that facilitate inclusion at a micro, interpersonal level characterised by interaction between refugee women and locals as fellow congregants or as neighbours who share the same plight of poverty in Nairobi´s slums. This is coupled with refugee women´s agency by which they convert obstacles into resources and create space for themselves in a country which advocates encampment and expects refugees to reside in the designated areas. Through their own agency, refugee women are able to navigate structural barriers meant to deter integration in ways that demonstrate that the absence of an official integration policy does not necessarily deter integration; individual agency has a countervailing impact on measures instituted to deter integration.
Abstract in weiterer Sprache
Entgegen den Argumenten, die den Begriff Flüchtling als eine einfache politische Kategorie darstellen, argumentiert die Studie, dass der Begriff Flüchtling empirisch begründet werden muss. Die Studie konzentriert sich auf Flüchtlingsfrauen und nimmt somit eine Genderperspektive ein. Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen von Flüchtlingsfrauen in Kenia, die sich eigenständig in Nairobi, an Siedlungsrändern von Flüchtlingslagern angesiedelt haben. Hierbei werden die unterschiedlichen Faktoren, die Integration bestimmen, betont. Dies betrifft die politischen, rechtlichen, ökonomischen sowie soziokulturellen Dimensionen von Integration. Ein besonders relevanter Aspekt der Arbeit ist, dass diese Dimensionen von Integration gleichzeitig ab- und unabhängig voneinander gedacht werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich der Begriff der Integration nur mit Hilfe holistischer Konzepte erschließt, die diese gegenseitigen Verknüpfungen berücksichtigen. Die Studie fokussiert die Erfahrungen der Flüchtlingsfrauen, die sie im Lager und vor dem Hintergrund von Repatriierungsvorhaben gemacht haben. Die Grundannahme der Studie ist es, dass Flüchtlinge zwar im Allgemeinen schwierige Lebenssituationen zu bewältigen haben, Flüchtlingsfrauen jedoch in besonderem Maß betroffen sind. Dabei sind Genderaspekte und der Sozialstatus von Frauen im afrikanischen Kontext von besonderer Bedeutung. Flüchtlingsfrauen sind aufgrund ihres Geschlechts, ihres Altes und ihrer Sozialposition mit speziellen Situationen konfrontiert. Viele Flüchtilingsfrauen erleben sexuelle Belästigungen und sind Opfer von Gewalttätigkeit. Diese Aspekte verschärfen die allgemeine Verwundbarkeit der Flüchtlingsfrauen zusätzlich. Aufgrund dieser geteilten Erfahrungen von SGBV unter Flüchtlingsfrauen, sind die Erfahrungen der Flüchtlinge als genderspezifisch zu bezeichnen. Genderspezifizischer Gewalttätigkeit (SGBV) bleibt ein sich über Zeit und Raum wiederholendes Phänomen in den Erfahrungen der Flüchtlingsfrauen. Diese Studie hebt hervor, dass Integration durch subjektive Faktoren gekennzeichnet ist. Diese Faktoren sind übersetzt in die unterschiedlichen Erfahrungen der Flüchtlingsfrauen und abhängig von ihren ethnischen, kulturellen und politischen Hintergründen. Diese unterschiedlichen Situationen berücksichtigend, zeigt sich Integration als ein Wertekonzept, dessen praktische Bedeutung eng mit den Erfahrungen und Bedürfnissen der Flüchtlingsfrauen verbunden ist. Dies erklärt den Umstand, dass Integration ein angefochtenes Konzept bleibt. Wissenschaftler versuchen es mit Hilfe empirischer und theoretischer Erkenntnisse zu ergründen. Hinsichtlich des Genderaspekts sind wiederkehrende Erfahrungen unter Flüchtlingsfrauen der Ausgangspunkt gewesen, ihre Handlungsspielräume hinsichtlich der Integrationsprozesse zu untersuchen. Um die Verknüpfung von Gender und Flüchtlingsintegration zu verstehen benötigt es daher ein ausgewogenes Verhältnis von subjektiven und objektiven Faktoren. Diese Studie hat nicht zum Ziel, die bereits existierenden Ansätze anzufechten, sondern will einen empirischen Beitrag zur differenzierteren Sichtweise leisten. Neue Einsichten in die Handlungsfähigkeiten- und Spielräume von Flüchtlingsfrauen werden somit gegeben. Die Notlage in denen sich die Flüchtlinge befinden, werden derart als aktiv gestaltbare Situation umformuliert. Integration und Gender sind an bestimmten grundsätzlichen Faktoren zu erkennen. Die empirische Studie zeigt jedoch, dass es nicht immer nur objektive und generalisierenden Faktoren sind, an denen der Grad der Integration der Flüchtlingsfrauen erfasst werden kann. Auch kontextspezifische Dynamiken und wie Regierungen der Aufnahmegesellschaften mit Flüchtlingen verfahren, spielt eine wesentliche Rolle in diesem Diskurs.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Dissertation |
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Keywords: | Flüchtling; Frau; Integration; Nairobi; Geschlecht; identity; gender; refugee; integration; nairobi |
Institutionen der Universität: | Graduierteneinrichtungen > BIGSAS Graduierteneinrichtungen |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 300 Sozialwissenschaften > 390 Bräuche, Etikette, Folklore |
Eingestellt am: | 01 Mai 2015 10:59 |
Letzte Änderung: | 18 Mär 2016 07:02 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/12391 |