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Populationsgenetik und soziogenetische Organisation der Termite Schedorhinotermes lamanianus (Isoptera, Rhinotermitidae)

Titelangaben

Husseneder, Claudia:
Populationsgenetik und soziogenetische Organisation der Termite Schedorhinotermes lamanianus (Isoptera, Rhinotermitidae).
Bayreuth : BITÖK , 1998 . - 110, XX S. - (Bayreuther Forum Ökologie ; 58 )
( Dissertation, 1998 , Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)

Abstract

Eusozialität ist ein Paradoxon der Evolution: So verzichtet die Mehrzahl der Individuen auf eigene Fortpflanzung zugunsten der Reproduktion weniger fertiler Tiere. Das wichtigste Konzept zur Erklärung von Eusozialität ist Hamiltons Theorie, die ökologische und genetische Faktoren umfaßt. Zu den genetischen Faktoren, die Eusozialität fördern können, zählen: Viskosität der Population, verwandtschaftskorreliertes Verhalten innerhalb und zwischen Gruppen sowie erhöhte Verwandtschaftsgrade durch Inzucht. Darüber hinaus wurden aufgrund des haplo-diploiden Reproduktionssystems der Hymenopteren Verwandtschaftsasymmetrien als Schlüsselfaktor für Eusozialität postuliert. Termiten haben den Hymenopteren vergleichbare eusoziale Staaten entwickelt. Trotz ihres von den Hymenopteren abweichenden diplo-diploiden Reproduktionssystems ist bei Termiten wenig über die genetischen Grundlagen der Eusozialität bekannt. Daher wurden in dieser Arbeit erstmals die Populations- und Sozialgenetik einer Termitenart (Schedorhinotermes lamanianus) untersucht. Die genetische Analyse mittels Multilocus DNA-Fingerprinting wurde durch Daten aus Morphometrie und Aggressionstests ergänzt. Am Beispiel der Population von S. lamanianus im Shimba Hills National Reservat (Kenia) wurde Viskosität nachgewiesen. Die detaillierte Untersuchung der Populationsstruktur ergab heterogene Verwandtschaften zwi-schen direkt benachbarten Kolonien, die auf unterschiedliche Mecha-nismen der der Kolonievermehrung (Schwärmen, Sprossung) hindeuten. Verwandtschaftskorreliertes Verhalten trat sowohl zwischen Kolonien (Aggression gegen Koloniefremde) als auch innerhalb von Kolonien (Trennung von Verwandtschaftslinien beim Fouragieren) auf. Eine erhöhte Verwandtschaft in Kolonien durch ausgeprägte Inzucht und Homozygotie der Königinnen und Könige wurde dagegen nicht nachgewiesen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Relevanz für Hamiltons Theorie zur Erklärung von Eusozialität diskutiert.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation
Zusätzliche Informationen: BAYCEER7219
Institutionen der Universität: Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Biologie
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Biologie > Ehemalige Professoren
Forschungseinrichtungen > Forschungszentren > Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung - BayCEER
Forschungseinrichtungen
Forschungseinrichtungen > Forschungszentren
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 570 Biowissenschaften; Biologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 590 Tiere (Zoologie)
Eingestellt am: 28 Jan 2016 15:56
Letzte Änderung: 24 Mai 2016 07:04
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/29597