Titelangaben
Kiragu, Serah Wambui:
Undeveloped adaptation : climate risks, vulnerability and household well-being in Mwingi/Kenya.
Bayreuth
,
2016
. - XXIII, 226 S.
(
Dissertation,
2013
, Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies - BIGSAS)
Abstract
Rural livelihoods in Kenya’s arid areas are mainly based on rain-fed cultivation and herding of livestock. Climate risks either through variability or change pose significant threats to these livelihoods. Yet, rural households have to simultaneously deal with multiple risks. Global discourses on adaptation to climate change therefore need to take cognizance of context within which households experience and manage risks. This study set out to understand household adaptation practices in the face of climate risks with the aim of offering an alternative conceptualisation of adaptation that is not limited to climate risks and is applicable at the level of rural farming households. The study examined the perception of and the role that climate plays in the lives of the people of Mwingi, Kenya; the adaptation practices they engage in to support their well-being; the factors determining choice and constraints to undertaking these adaptation practices and the reproduction of these constraints. The study relied on theories of capacity and choice, and drew from tenets derived from Amartya Sen’s capability approach, Anthony Giddens’ structuration theory as well as new institutionalism. Data was collected using qualitative methods comprising of focus group discussions, key informants and expert interviews, observation and a household survey. The study findings reveal that precipitation is the main climate element featuring in local people’s description of changes in weather. Specifically, droughts spell the main climate risks that local people experience and live with. Households perceive climate through the impacts of weather on crop harvest or on pasture availability. Drought impacts result into three forms of crises - domestic water crisis, food crisis and livestock wealth loss crisis. These crises affect households’ capability to access water, secure income as well as secure social status in society. Socio-economic and cultural context are observed to influence household choices and effectiveness of adaptation strategies. Actors in administration of development and humanitarian interventions use their authoritative and allocative resources to determine which and how infrastructure goods and services vital to households’ adaptation practices are supplied. Market failure is observed to be a significant factor in defining the conditions under which households chose and undertake adaptation practices. Kinship and gender relations as well as societal social status also influence choice of adaptation. Households practise communal pooling of resources based on kinship relations. Gender orientations influence norms of property ownership, mobility and decision-making. In seeking to understand how constraints to household adaptation practices are reproduced, the study observes self-help groups as sites and tools through which unequal power relations are enacted, thereby nurturing a status quo that make constraints to household adaptation practices remain largely unaddressed and unchallenged. Based on the study results, it is prudent that debates of adaptation to climate change at household-level are not limited to assessments of the characteristics of climate risks but go further to embrace the holistic nature of household well-being.
Abstract in weiterer Sprache
Ländliche Existenzgrundlagen in Kenias Trockengebieten sind hauptsächlich regenabhängiger Ackerbau und Viehzucht. Klimarisiken, in Form von Klimaschwankungen oder Klimawandel, sind eine erhebliche Bedrohung für diese Existenzgrundlagen. Doch ländliche Haushalte müssen sich gleichzeitig mit mehreren Risiken auseinander setzen. Globale Diskurse über die Anpassung an den Klimawandel müssen daher das Umfeld in Betracht ziehen, in dem Haushalte Risiken erleben und managen. Diese Studie untersucht Haushaltsanpassungspraktiken in Bezug auf Klimarisiken und zielt darauf ab, eine alternative Konzeptualisierung von Anpassung anzubieten, die sich nicht auf Klimarisiken beschränkt und auf die Ebene der bäuerlichen Haushalte anwendbar ist. Des Weiteren erforscht die Studie die Wahrnehmung von Klima und die Rolle, die es Leben der Bevölkerung von Mwingi, Kenia spielt. Insbesondere werden Praktiken der Anpassung untersucht, welche die Menschen zur Unterstützung ihres Wohlergehens anwenden; ebenso werden die Faktoren beleuchtet, die in Bezug auf Anpassungspraktiken Handlungsmöglichkeiten schaffen oder einschränken, sowie das Fortbestehen dieser Einschränkungen. Die Studie stützt sich auf Theorien über Fähigkeiten und Wahlmöglichkeiten und zieht dabei Lehren aus Amartya Sen’s „Capability Approach“ (Fähigkeitenansatz), Anthony Giddens’ Strukturationstheorie sowie auf Theorien des neuen Institutionalismus. Daten wurden unter Verwendung qualitativer Methoden gesammelt. Diese umfassen Fokusgruppendiskussionen, Interviews mit Schlüsselinformanten und Experten, Beobachtungen und einer Haushaltsbefragung.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Niederschlag das hauptsächliche Klimaelement ist, das die Menschen in den Untersuchungsgebieten bei der Beschreibung von Wetteränderungen verwenden. Insbesondere Dürren stellen das wesentliche Klimarisiko dar, das sie erleben und mit dem sie leben. Haushalte nehmen Klima durch die Auswirkungen des Wetters auf die Ernte oder die Verfügbarkeit von Weideland wahr. Dürren haben Auswirkungen auf drei Formen von Krisen – Haushaltswasserkrise, Nahrungsmittelkrise und den Verlust von Viehbestand. Diese Krisen beeinträchtigen die Fähigkeiten von Haushalten im Hinblick auf den Zugang zu Wasser, Sicherung des Einkommens und Sicherung des sozialen Status in der Gesellschaft. Der sozio-ökonomische und kulturelle Kontext beeinflusst, wie in der Studie gezeigt wird, Haushaltsentscheidungen und die Effektivität von Anpassungsstrategien. Akteure, die auf administrativer Ebene für Entwicklung und humanitäre Interventionen zuständig sind, nutzen ihre Autorität und die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um zu bestimmen, welche infrastrukturellen Güter und Dienstleistungen, die für Anpassungspraktiken von Haushalten entscheidend sind, bereitgestellt werden und in welcher Weise dies geschieht.
Marktversagen ist ein signifikanter Faktor, wenn es um die Bedingungen geht, unter denen Haushalte Anpassungspraktiken wählen und durchführen. Zudem beeinflussen Verwandtschafts- und Geschlechterbeziehungen sowie der jeweilige gesellschaftliche Status die Wahl von Anpassungspraktiken. Auf der Grundlage von Verwandtschaftsbeziehungen bündeln Haushalte Ressourcen auf kommunaler Ebene. Unterschiedliche genderbedingte Einstellungen haben eine starke Auswirkung auf Normen in Bezug auf Eigentum, Mobilität und Entscheidungsfindungen. Wie ist es zu verstehen, dass Einschränkungen von Haushaltsanpassungspraktiken fortbestehen? Auf der Suche nach einer Antwort werden Selbsthilfegruppen als Orte und Werkzeuge identifiziert, in und mit denen ungleiche Machtverhältnisse in Kraft gesetzt werden. Dies wiederum hält den Status quo aufrecht, was die Einschränkungen von Haushaltsanpassungspraktiken weitgehend unberücksichtigt und unangefochten lässt. Aufgrund der Ergebnisse der Studie empfiehlt es sich, dass Debatten über Anpassungen an den Klimawandel auf Haushaltsebene sich nicht darauf beschränken sollten, Klimarisiken zu charakterisieren, sondern die ganzheitliche Natur des Wohlergehens von Haushalten mit einschließen sollten.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Dissertation |
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Keywords: | Climate; Climate Risks; Vulnerability; Adaptation; Households; Household Well-being; Kenya; East Africa |
Institutionen der Universität: | Graduierteneinrichtungen > BIGSAS Graduierteneinrichtungen |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie |
Eingestellt am: | 13 Aug 2016 21:00 |
Letzte Änderung: | 13 Aug 2016 21:00 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/34137 |