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Essays on Private Antitrust Enforcement

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Welter, Dominik:
Essays on Private Antitrust Enforcement.
Bayreuth , 2020 . - XI, 142 S.
( Dissertation, 2020 , Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
DOI: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00004874

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Abstract

This thesis studies the economic impact of private antitrust enforcement on competition and on cartel members’ compensation payments. After Chapter 1’s short introduction to the topic, Chapter 2 investigates the effects of compulsory compensation for umbrella losses on competition. These losses arise when the price increase by
the cartel results in a general price increase in the market concerned, i.e., customers who bought a product produced by a cartel outsider also had a damage. Chapters 3 and 4 analyse the internal allocation of compensation payments between cartel members in the EU.

More specifically, Chapter 2 disproves the conventional wisdom that giving more customers a legal entitlement to compensation leads to more cartel deterrence and enhances
competition. In a Bertrand-Edgeworth model it is shown that more stringent compensation provisions can have the opposite effect when the size of formed cartels is endogenous. In particular, compulsory compensation for umbrella losses deters small cartels, which have limited influence on the market price, and inadvertently stimulates formation of big encompassing cartels with significant price influence.

Detected wrongdoers are commonly jointly and severally liable towards customers who successfully claimed for compensation, i.e., they may be forced to compensate
victims on behalf of all. In the EU, they are internally liable in proportion to their “relative responsibility” for the harm. Chapter 3 operationalizes a firm’s relative responsibility by evaluating counterfactual damages had one or more cartelists rejected collaboration. Basic normative requirements – in particular causality – call for aggregation of counterfactual overcharges via the Shapley value. Damage allocations for linear market environments are characterized and bounds on payment obligations are established. Several ad hoc suggestions for deducing relative responsibility, e.g., from market shares or profits, are evaluated. The chapter also provides a new
decomposition of the Shapley value which can be useful for other applications.

The applicability of the heuristics discussed in Chapter 3 is however limited for two reasons. First, they do not provide a good approximation of the Shapley value independently of firms’ characteristics. Second, none of the heuristics reflects the cartelists’ relative responsibility. Chapter 4 resolves this obstacle by arguing that simple games, used in game-theoretic analysis of voting, can provide a workable approximation of the crucial causal links that define responsibility. Moreover, numerical examples show the Shapley-Shubik index of simple games to reflect EU law better than ad hoc heuristics for a variety of linear market models.

Abstract in weiterer Sprache

Diese Dissertation befasst sich mit ökonomischen Aspekten der privaten Kartellrechtsdurchsetzung. Nach einer kurzen Einführung in Kapitel 1 wird eine Entschädigung
für durch Preisschirmeffekte verursachte Schäden im Lichte eines wirksamen Wettbewerbs erörtert. Diese Schäden entstehen, wenn steigende Preise von Kartellmitgliedern
auch zu steigenden Preisen von sich wettbewerblich verhaltenden Firmen führen, die ebenfalls im betroffenen Markt agieren. Somit haben auch Konsumenten, die ein Produkt bei einem Kartellaußenseiter gekauft haben, einen Schaden durch das Kartell erlitten. In den Kapiteln 3 und 4 folgt eine Analyse der internen Allokation von Kompensationszahlungen zwischen Kartellanten.

Das zweite Kapitel widerlegt die herrschende Meinung, dass eine größere Anzahl an Klageberechtigten zwangsläufig zu einer Steigerung des effektiven Wettbewerbs führt. In einem Bertrand-Edgeworth-Modell wird gezeigt, dass striktere Kompensationsanforderungen den gegenteiligen Effekt haben können, wenn die Größe der gebildeten Kartelle endogen ist. Einige Entschädigungsregeln, wie die Kompensation
von Preisschirmeffekten, schrecken kleine Kartelle ab, welche nur einen begrenzten Einfluss auf den Marktpreis haben und intensivieren unabsichtlich die Bildung großer
Kartelle mit großem Preiseinfluss.

Überführte Kartellanten sind üblicherweise gesamtschuldnerisch gegenüber Konsumenten haftbar, die erfolgreich Schadensersatz geltend gemacht haben. In der EU
haben die Kartellanten einen Regressanspruch in Höhe ihrer relativen Verantwortung für den Schaden. In Kapitel 3 wird zunächst die relative Verantwortung der Kartellanten
operationalisiert indem kontrafaktische Schäden bewertet werden, sollten ein oder mehrere Kartellanten die Zusammenarbeit abgelehnt haben. Es zeigt sich, dass Kausalität und weitere grundlegende Anforderungen die Aggregation kontrafaktischer Preisüberhöhungsschäden über den Shapley Wert erfordern. Schadensallokationen für
lineare Marktumgebungen werden charakterisiert, Schranken, in denen der Shapley Wert liegen kann festgelegt und Allokationsheuristiken bewertet. Zudem wird eine neue Zerlegung des Shapley Wertes eingeführt.

Die Anwendbarkeit der Allokationsheuristiken, die in Kapitel 3 vorgestellt wurden, ist aus zweierlei Hinsicht begrenzt. Zuerst einmal liefern sie keine gute Annäherung an den Shapley Wert, unabhängig von den Eigenschaften der Firmen.
Darüber hinaus spiegelt keine der Heuristiken die relative Verantwortung der Kartellanten wider. In Kapitel 4 wird argumentiert, dass “simple games”, die bereits in
der spieltheoretischen Analyse von Abstimmungen etabliert sind, eine praktikable Annäherung an die entscheidenden Kausalzusammenhänge liefern können, die Verantwortung definieren. Numerische Beispiele zeigen, dass der Shapley-Shubik-Index solcher Spiele die EU-Norm für eine Vielzahl linearer Marktmodellen besser widerspiegelt, als ad-hoc-Heuristiken.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation
Keywords: cartel damages; damage apportioning; cartel deterrence; cartel stability; Shapley value; joint liability; relative responsibility; rule of contribution; umbrella effects
Fachklassifikationen: Wirtschaftstheorie:112-01
Institutionen der Universität: Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Volkswirtschaftslehre > Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre IV (Mikroökonomie) > Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre IV (Mikroökonomie) - Univ.-Prof. Dr. Stefan Napel
Graduierteneinrichtungen > University of Bayreuth Graduate School
Fakultäten
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Volkswirtschaftslehre
Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Volkswirtschaftslehre > Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre IV (Mikroökonomie)
Graduierteneinrichtungen
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft
Eingestellt am: 13 Jun 2020 21:00
Letzte Änderung: 12 Okt 2021 09:39
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/55493