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Nature-based solutions must be realized - not just proclaimed - in face of climatic extremes

Titelangaben

Beierkuhnlein, Carl:
Nature-based solutions must be realized - not just proclaimed - in face of climatic extremes.
In: Erdkunde. Bd. 75 (2021) Heft 3 . - S. 225-244.
ISSN 00140015
DOI: https://doi.org/10.3112/erdkunde.2021.03.06

Abstract

Natural hazards resulting from climate change are increasing in frequency and intensity. As this is not a linear trend but rather by singularities and anomalies including a broad spectrum of climatic and weather extremes with high temporal and spatial uncertainty, focused avoidance strategies are difficult to prepare. However, the effects of climate change are mostly addressed with outdated ‘business as usual’ approaches by governments and most stakeholders, which are unfit to tackle the complexity of current challenges. Coping action for natural hazards is mostly undertaken during and after such events compensating damage through payments and restoration. In the future, pro-active nature-based solutions are needed for risk mitigation and avoiding severe damage through enhancing all facets of biodiversity from species richness, structural roughness, to spatial heterogeneity of ecosystems. This will not avoid extreme weather events, but it will reduce the damage of increasingly appearing natural hazards. However, this strategy cannot be implemented all of a sudden. Long-term and spatial concepts are needed. For this purpose, currently missing governance structures based on geographical, geoscientific, ecological, meteorological, and societal expertise should be installed. In recent years, a good scientific and knowledge basis for the required solutions has been developed, which now must translate into action. Here, a series of suggestions is compiled for a broad spectrum of extreme events and societal fields, which is far from being complete but should stimulate critically needed creativity and commitment. Nature-based solutions will not deliver a complete protection and cannot be the only kind of action, but we can no longer rely on post-disaster compensation or on the safety illusion of mere engineering and construction works. The efficiency of biodiversity as an insurance for maintaining ecosystem services is well understood. The implementation of nature-based adaptation, coping, and protection measures is less expensive than traditional end-of-the-pipe constructions. It requires an in-depth understanding of interacting processes and trans-disciplinary cooperation based on a broad acceptance in the public. Investments into these solutions would pay off, not tomorrow, but in the future. It is the best sustainable and feasible approach for disaster prevention.

Abstract in weiterer Sprache

Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels nehmen an Häufigkeit und Stärke zu. Da sich diese Entwicklung nicht als linearer Trend abzeichnet, sondern über Singularitäten und Anomalien inklusiver klimatischer und Wetterextreme mit hoher zeitlicher und räumlicher Ungewissheit, ist es schwer geeignete Vermeidungsstrategien vorzubereiten. Allerdings werden die Auswirkungen des Klimawandels durch staatliche Behörden und Praktiker vor Ort zumeist mit überkommenen etablierten Maßnahmen bekämpft. Diese erweisen sich als zunehmend ungeeignet angesichts der Komplexität der aktuellen Herausforderungen. Aktuell werden Gegenmaßnahmen während und nach solchen Ereignissen ergriffen, um entstandene Schäden durch Zahlungen und Maßnahmen auszugleichen. Zukünftig werden proaktive naturbasierte Lösungen (Nature-based solutions) zur Vermeidung schwerer Schäden benötigt, um Risiken einzugrenzen und zu vermeiden. Dies kann durch Förderung verschiedener Aspekte der Biodiversität geschehen, wie der Förderung der Artenvielfalt, Strukturvielfalt, und zeitlicher Vielfalt in Ökosystemen. Extreme Wetterereignisse werden damit nicht vermieden, aber die Schadwirkungen vermehrt auftretender Naturkatastrophen können reduziert werden. Allerdings lässt sich eine derartige Strategie nicht sofort umsetzen. Langfristige und räumliche Konzepte werden benötigt. Umsetzungsstrukturen sollten auf der Grundlage geographischer, geowissenschaftlicher, ökologischer, meteorologischer und gesellschaftlicher Expertise etabliert werden. In den letzten Jahren wurden gute wissenschaftliche Grundlagen und Kenntnisse für die benötigten Lösungsansätze erarbeitet. Diese sollten nun in Handlungen überführt werden. Hier werden verschiedene Vorschläge für ein breites Spektrum von Extremereignissen und gesellschaftlichen Handlungsfeldern präsentiert. Diese Zusammenstellung ist bei Weitem nicht vollständig, sondern soll dazu auffordern kreativ die Herausforderungen anzugehen. Natur-basierte Lösungen werden keinen kompletten Schutz bieten und repräsentieren auch nicht die einzige Maßnahme, aber wir sollten nicht länger zu sehr auf Nachsorge vertrauen oder auf die Sicherheitsillusion technischer Baumaßnahmen. Die Effizienz der Biodiversität als Versicherung für Ökosystemdienstleistungen ist gut verstanden. Die Umsetzung natur-basierter Anpassungs-, Ausgleichs- und Schutzmaßnahmen benötigt weniger Finanzmittel als traditionelle „End-of-the-pipe“ Maßnahmen. Sie erfordern jedoch ein vertieftes Verständnis der wechselwirkenden Prozesse und damit transdisziplinäre Zusammenarbeit, basierend auf einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz. Investitionen in derartige Lösungen werden sich nicht umgehend, sondern in der Zukunft auszahlen. Sie sind ein nachhaltiger und machbarer Ansatz zur Krisenprävention.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Nein
Keywords: Ecosystem services; Green Deal; Earth Critical Zone; Biodiversity; Governance; European Biodiversity Strategy; Heavy rain; Heat waves; Drought; Flooding; Disasters; Natural hazards
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Biogeographie
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Biogeographie > Lehrstuhl Biogeographie - Univ.-Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 580 Pflanzen (Botanik)
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 590 Tiere (Zoologie)
Eingestellt am: 11 Aug 2021 07:33
Letzte Änderung: 16 Dec 2021 12:29
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/66771