Titelangaben
Keller, Robert ; Stohr, Alexander ; Weibelzahl, Martin ; Wolf, Linda:
Elektromobilität im ländlichen Raum : Handlungsempfehlungen für die Gestaltung der Mobilität von Morgen.
Ohne Angabe
,
2022
Angaben zu Projekten
Projekttitel: |
Offizieller Projekttitel Projekt-ID Projektgruppe WI Nachhaltiges Energiemanagement & Mobilität Ohne Angabe |
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Abstract
Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, besteht rascher Handlungsbedarf in allen Sektoren.
Dies gilt insbesondere für den Verkehrssektor, für den eine umfassende Transformation unumgänglich ist.
Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass neben der Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs
insbesondere der Ausbau und die Umsetzung alternativer Mobilitätsformen mit geringeren Treibhausgasemissionen
(z.B. ÖPNV, Radfahren und Carsharing) aus Klimasicht zu bevorzugen und weiter voranzutreiben
sind. Daher reicht es nicht aus, den derzeitigen Fahrzeugbestand mit Verbrennungsmotoren
„einfach“ durch Fahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb zu ersetzen. Vielmehr müssen Wege gefunden
werden, das Verhältnis von hergestellten Fahrzeugen und ihrer tatsächlichen Nutzung zu verbessern, um
eine umfassende Reduktion der Treibhausgase im Bereich der individuellen Mobilität zu erreichen. Es ist
daher notwendig, ein Bewusstsein für die Relevanz alternativer Mobilitätsformen (z.B. Mobilität-on-Demand)
zu schaffen und entsprechende Maßnahmen zum Ausbau dieser Mobilitätsformen zu ergreifen.
Bei der Umsetzung gilt es jedoch Unterschiede zwischen ländlichen und urbanen Gebieten in Deutschland
für entsprechende Maßnahmen zu berücksichtigen: Die Elektrifizierung des Individualverkehrs ist aufgrund
der schlechten Anbindung, der längere Wege und der Verfügbarkeit von Flächen für die lokale Erzeugung
erneuerbarer Energien ein wichtiger Hebel, um die Mobilitätsbedürfnisse im ländlichen Raum zu befriedigen
und gleichzeitig einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Vor diesem Hintergrund
werden im Rahmen dieser Studie Kernunterschiede sowie Spannungsfelder und Chancen für eine zunehmende
Elektrifizierung des Individualverkehrs im ländlichen Raum aufgezeigt und bewertet. Die Studie
zeigt, dass eine geeignete Ladeinfrastruktur erforderlich ist, um die Treibhausgasemissionen durch eine
Elektrifizierung des Individualverkehrs im ländlichen Raum weiter zu senken. Diese Ladeinfrastruktur sollte
in die gesamte Energielandschaft eingebettet sein und die Mobilitätsprofile der Fahrer*innen (insbesondere
hinsichtlich der Frage, wann das Fahrzeug an welchem Ort geparkt ist) berücksichtigen. Ein entscheidender
Faktor ist hierbei der dem Ladevorgang zugrundeliegende Strommix. Vor diesem Hintergrund werden in
unserer Studie drei Maßnahmen vorgestellt, die zur Verbesserung des Klimabeitrags in Frage kommen:
▪ Maximierung des Anteils von erneuerbaren Energien am Ladevorgang, insbesondere durch eine
gezielte Förderung und Umsetzung von Charge@Work (z.B. auch bei öffentlichen Gebäuden) als
Grundlage für die Reduktion der Emissionen des Ladestroms.
▪ Nutzung von Fahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb als Speichertechnologie (bidirektionales
Laden) und damit Reduktion der Notwendigkeit zusätzlicher dezentraler, stationärer Speicher.
▪ Aufbau und Planung zentraler Ladeinfrastruktur mit zentralen Speichermöglichkeiten und – wenn
möglich – direkter lokaler Stromerzeugung durch erneuerbare Energien.
In urbanen Gebieten sind hingegen alternative Mobilitätsformen bereits in großem Umfang vorhanden oder
werden aktiv entwickelt. Hier zeigt die Forschung, dass der Fokus auf neue Mobilitätsformen durch verbesserte
Verbindungen und Anreize gelegt werden sollte, statt nur die Elektrifizierung des Individualverkehrs
weiter voranzutreiben. Langfristig sollten aber auch im ländlichen Raum alternative Formen der Mobilität
entwickelt werden. Zwar gibt es bereits eine Vielzahl von Ideen wie z.B. On-Demand-Dienste (öffentlich
oder privat), doch sind viele dieser Dienste noch nicht überall verfügbar und konzentrieren sich fast ausschließlich
auf urbane Gebiete. Der ländliche Raum spielt aktuell nur eine untergeordnete Rolle, obwohl
dort fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung lebt. Daher besteht ein zunehmender Bedarf, diese Gebiete
bereits heute bei der Entwicklung geeigneter Mobilitätsangebote zu berücksichtigen. Dies erfordert eine
entsprechende Priorisierung und konkrete Maßnahmen, um schon heute in die notwendige Infrastruktur
von Morgen zu investieren, damit alternative Mobilitätsformen im ländlichen Raum eine wichtige Rolle in
der Mobilität der Zukunft spielen können.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Projektbericht, Forschungsbericht, Gutachten |
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Keywords: | Elektromobilität; Ländlicher Raum; Ladeinfrastruktur; Lademanagement |
Institutionen der Universität: | Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Betriebswirtschaftslehre Forschungseinrichtungen Forschungseinrichtungen > Institute in Verbindung mit der Universität Forschungseinrichtungen > Institute in Verbindung mit der Universität > Projektgruppe Wirtschaftsinformatik der Fraunhofer FIT Forschungseinrichtungen > Institute in Verbindung mit der Universität > FIM Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement Fakultäten Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 000 Informatik,Informationswissenschaft, allgemeine Werke > 004 Informatik 300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft |
Eingestellt am: | 10 Mai 2022 07:16 |
Letzte Änderung: | 10 Mai 2022 08:52 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/69560 |