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Auswirkungen des Klimawandels in Schutzgebieten im globalen und kontinentalen Kontext

Titelangaben

Beierkuhnlein, Carl:
Auswirkungen des Klimawandels in Schutzgebieten im globalen und kontinentalen Kontext.
In: Scherfose, Volker (Hrsg.): Schutzgebiete im Klimawandel : Dokumentation der Beiträge einer BfN-Tagung vom 7.-9. November 2022 an der INA Vilm. - Bonn : Bundesamt für Naturschutz , 2023 . - S. 11-25 . - (BfN-Schriften ; 675 )
ISBN 978-3-89624-437-6
DOI: https://doi.org/10.19217/skr675

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Abstract

Schutzgebiete sind ein zentrales Instrument im Naturschutz. Sie umfassen ein breites Spektrum von Schutzzielen und -gütern und unterscheiden sich entsprechend in Ausstattung, Schutzstatus, Fläche und Alter. Durch den globalen Klimawandel verändern sich auch die lokalen klimatischen Bedingungen innerhalb bestehender Schutzgebiete. Hierbei zeigen sich im Vergleich verschiedener Biome (Großlebensräume, Ökozonen) deutliche Unterschiede im Grad der erwarteten negativen Einflüsse. Es sind nicht die besonders artenreichen Hotspots in den Tropen und Subtropen, die besonders gefährdet sind, sondern u. a. Schutzgebiete in der temperaten Zone, weil dort in vielen Industrienationen oft nur kleine Restflächen zur Ausweisung von Schutzgebieten zur Verfügung stehen.
Für Europa werden mildere Auswirkungen des Klimawandels in ozeanisch geprägten Gebieten erwartet, während kontinentale Regionen wahrscheinlich stärker betroffen sein werden. Allerdings wächst auch die Ungewissheit, gemessen über die Standardabweichung im Output verschiedener globaler Zirkulationsmodelle (Klimamodelle), mit der Kontinentalität.
Solche Gradienten unterschiedlicher Geschwindigkeit, Intensität und Ausprägung des Klimawandels werden auch für Deutschland erwartet, mit weniger gravierenden Einwirkungen im Nordwesten und extremeren Verhältnissen in kontinental geprägten Landschaften. Allerdings ist hierbei auch die Topografie zu beachten, und flache, wenig topografisch strukturierte Landschaften werden weniger Ausgleichs- und Anpassungsmöglichkeiten innerhalb der jeweiligen Schutzgebiete bieten.
Die Forderung nach einer deutlichen Vergrößerung der durch Schutzgebiete für den Naturschutz prioritär gesicherten Fläche ist eine Chance zur Anpassung an den Klimawandel. Doch müssen die dafür benötigten Flächen in stark fragmentierten Landschaften gefunden werden.
Darüber hinaus müssen hinreichende finanzielle Mittel und Personal für das Management und das Monitoring des Schutzgebietsnetzwerks bereitgestellt werden. Bezüglich der einzusetzenden Methoden empfiehlt es sich, standardisierte und von den Bearbeitenden unabhängige Feldmethoden mit den immensen Möglichkeiten der Fernerkundung und der Modellierung zu verknüpfen.

Abstract in weiterer Sprache

Protected areas are a main instrument in nature conservation. They include a broad spectrum of targets and goods and the differ in their composition, structure, status, area, and age. Global climate change has consequences at the local scale of existing protected areas. Com-paring biomes (ecozones), differences in the degree of impact emerge. It is not the protected areas in tropical and subtropical hotspots but i.e. protected areas in the temperate zone that are most affected. In many industrial nations of this zone, only small remnant natural sites have been designated as protected areas. At the continental scale of Europe, the oceanic climate in the West is expected to alleviate the effects of climate change whereas continental regions are likely to be more affected. However, uncertainty as measured by standard deviation between the Global Circulation Models (cli-mate models) output also increases with continentality. Such gradients of climate change velocity, intensity and performance of climate change are also expected within Germany with less severe impacts in the North-western regions and more extreme conditions towards continental landscapes. However, also the topography needs to be considered. Flat and less structured landscapes will offer less options for compen-sation and adaptation within the limits of a respective protected area. The request of a substantial increase of protected area can be seen as a chance for nature conservation and for the adaptation to climate change. However, these spaces must be iden-tified in highly fragmented landscapes. Moreover, it is important to allocate adequate funding and staff to the management and mon-itoring of this network. In terms of methods, it is recommended that standardized and unbi-ased field assessments shall be combined with the immense options in remote sensing and modelling.

Weitere Angaben

Publikationsform: Aufsatz in einem Buch
Begutachteter Beitrag: Ja
Keywords: Biosphärenreservat; Deutschland; Großschutzgebiet; Klimaanpassung; Klimaschutz; Klimawirkung; Klimaänderung; Management; NATURA 2000; Nationalpark; Naturpark; Naturschutz; Schutzgebiet; Schutzgebietsbetreuung; Ökosystemveränderung
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Biogeographie
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Biogeographie > Lehrstuhl Biogeographie - Univ.-Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 570 Biowissenschaften; Biologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 580 Pflanzen (Botanik)
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 590 Tiere (Zoologie)
Eingestellt am: 06 Mai 2024 07:59
Letzte Änderung: 06 Mai 2024 07:59
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/89481