Titelangaben
McEvoy, Bretton J. ; Hönke, Jana:
Non-accountability as post-colonial harm : rethinking the responsibilities of arms producers.
In: Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung.
(16 Januar 2025)
.
ISSN 2524-6976
DOI: https://doi.org/10.1007/s42597-024-00136-z
Abstract
Despite the inherent dangers of arms production, the responsibility of arms companies to prevent adverse human rights impacts in their business is too often surrounded by silence. What is more, the responsibilities of arms companies are rarely subject to critical historical interrogation, with contemporary arms trade literature paying primary attention to singular export control decisions from a lens of methodological nationalism. This forum contribution brings a post-colonial analysis to the (lack of) political and legal responsibilities demanded of arms companies over time by zooming in on apartheid and post-apartheid South Africa. Grounding in the discursive and material struggles between South African civil society actors and European arms manufacturers/states over the terms of responsibility, we suggest that limited notions of historical responsibility are themselves productive of non-accountability and contemporary harms. The article advocates for a broader understanding of responsibility in the arms sector, and calls for more critical attention and research to be directed towards the historical and transnational situatedness of arms companies and their home states. Such a focus must include recognition of the ways that the denial of reparations serves to (re)produce harm.
Abstract in weiterer Sprache
Trotz der Gefahren, die mit der Waffenproduktion verbunden sind, wird die Verantwortung der Rüstungsunternehmen, negative Auswirkungen auf die Menschenrechte im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zu vermeiden, allzu oft mit Schweigen übergangen. Darüber hinaus werden die Verantwortung von Rüstungsunternehmen nur selten einer kritischen historischen Untersuchung unterzogen, wobei die zeitgenössische Literatur zum Waffenhandel das Augenmerk vor allem auf einzelne Exportkontrollentscheidungen unter dem Blickwinkel des methodologischen Nationalismus richtet. Dieser Forumsbeitrag liefert eine postkoloniale Analyse der (fehlenden) politischen und rechtlichen Verantwortung, die von Rüstungsunternehmen im Laufe der Zeit gefordert wurde, indem er Südafrika während und nach der Apartheid näher betrachtet. Ausgehend von den diskursiven und materiellen Kämpfen zwischen südafrikanischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und europäischen Waffenherstellern bzw. Staaten über die Bedingungen der Verantwortung wird aufgezeigt, dass begrenzte Vorstellungen von historischer Verantwortung selbst zu Verantwortungsverweigerung und Schaden in der Gegenwart führen. Der Artikel plädiert für ein breiteres Verständnis von Verantwortung im Rüstungssektor und fordert, der historischen und transnationalen Verortung von Rüstungsunternehmen und ihren Heimatstaaten mehr kritische Aufmerksamkeit und Forschung zu widmen. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass die Verweigerung von Wiedergutmachung der (Re)Produktion von Schaden dient.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Artikel in einer Zeitschrift |
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Begutachteter Beitrag: | Ja |
Institutionen der Universität: | Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Soziologie Afrikas > Lehrstuhl Soziologie Afrikas - Univ.-Prof. Dr. Jana Hönke |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie 300 Sozialwissenschaften > 320 Politikwissenschaft |
Eingestellt am: | 14 Feb 2025 08:27 |
Letzte Änderung: | 14 Feb 2025 08:27 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/92356 |