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Vorschläge für eine systemdienliche Weiterentwicklung der atypischen Netznutzung in der deutschen Stromnetzentgeltsystematik

Titelangaben

Buhl, Hans Ulrich ; Eble, Dominik ; Pichlmeier, Markus ; Bockhacker, Tilman ; Eiser, Niklas:
Vorschläge für eine systemdienliche Weiterentwicklung der atypischen Netznutzung in der deutschen Stromnetzentgeltsystematik.
In: Zeitschrift für Energiewirtschaft. Bd. 49 (2025) Heft Sonderheft 2 .
ISSN 1866-2765
DOI: https://doi.org/10.1007/s12398-025-1330-8

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Abstract

Im Zuge der Energiewende verändert sich das deutsche Stromsystem grundlegend. Um die zunehmenden Schwankungen der wetter- und tageszeitabhängigen Einspeisung erneuerbarer Energien auszugleichen, gewinnt neben dem energieflexiblen Laden und Betrieb von Wärmepumpen im Niederspannungsnetz auf den höheren Spannungsebenen insbesondere die schnelle und umfassende Flexibilisierung der gewerblichen und industriellen Stromnachfrage an Bedeutung. Dazu müssen jedoch die regulatorischen Rahmenbedingungen die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in Energieflexibilität sicherstellen. In diesem Zusammenhang spielen vor allem individuelle Netzentgelte eine wichtige Rolle. Eine sowohl dem Gewerbe als auch der Industrie zugängliche Form der Sondernetzentgelte ist die atypische Netznutzung nach § 19 Abs. 2 Satz 1 Stromnetzentgeltverordnung. Zentrale Voraussetzung hierfür ist die erhebliche Reduktion des Netzbezugs eines Letztverbrauchers in Hochlastzeitfenstern. Allerdings schränkt die aktuelle Ausgestaltung der atypischen Netznutzung und die Berechnungssystematik der Hochlastzeitfenster zunehmend den Einsatz gewerblicher und industrieller Energieflexibilität ein – obwohl ein solches Verhalten aus marktlicher und systemischer Perspektive mit Vorteilen verbunden wäre. Vor diesem Hintergrund beleuchten wir im vorliegenden Artikel die mit der gegenwärtigen Ausgestaltung der atypischen Netznutzung verbundenen Herausforderungen und präsentieren darauf aufbauend drei konkrete Weiterentwicklungsoptionen, um diese zu adressieren. Bereits kurzfristig umsetzbar ist die Ausweisung von Hochlastzeitfenstern auf monatlicher Basis, wodurch gegenüber dem Status quo der Einfluss einzelner Tage bei der Ermittlung der Hochlastzeitfenster reduziert wird. Durch die kurz- bis mittelfristige Erweiterung einer Spannungsebenen-übergreifenden Residuallastbetrachtung sowie einer langfristig einführbaren Ergänzung tagesaktueller Bestätigungen bzw. Aufhebungen von Hochlastzeitfenstern könnte die Systemdienlichkeit sukzessive weiter gesteigert werden. Die Vorteile des kurzfristigen Reformvorschlags werden abschließend anhand einer Fallstudie der bivalenten Prozessdampferzeugung in der Papierindustrie veranschaulicht und diskutiert.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Ja
Institutionen der Universität: Fakultäten > Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Fachgruppe Betriebswirtschaftslehre
Forschungseinrichtungen
Forschungseinrichtungen > Institute in Verbindung mit der Universität
Forschungseinrichtungen > Institute in Verbindung mit der Universität > Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT
Forschungseinrichtungen > Institute in Verbindung mit der Universität > FIM Forschungsinstitut für Informationsmanagement
Titel an der UBT entstanden: Nein
Themengebiete aus DDC: 000 Informatik,Informationswissenschaft, allgemeine Werke > 004 Informatik
300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft
Eingestellt am: 12 Nov 2025 07:47
Letzte Änderung: 12 Nov 2025 07:47
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/95168