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Einsatz regionaler Klimasimulationen in der Medizinischen Geographie : Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel einer vektor-übertragenen Infektionskrankheit

Titelangaben

Fischer, Dominik ; Thomas, Stephanie ; Beierkuhnlein, Carl:
Einsatz regionaler Klimasimulationen in der Medizinischen Geographie : Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel einer vektor-übertragenen Infektionskrankheit.
In: Strobl, Josef (Hrsg.): Angewandte Geoinformatik 2010 : Beiträge zum 22. AGIT-Symposium Salzburg. - Berlin : Wichmann , 2010 . - S. 248-257
ISBN 978-3-87907-495-2

Abstract

Eine Vielzahl von Infektionskrankheiten wird durch Insekten als Krankheitsvektoren übertragen. Die speziellen klimatischen Ansprüche aller beteiligten Organismen der Infektions-kette beeinflussen in großem Maße das Auftreten dieser vektor-übertragener Infektionskrankheiten, welche deshalb als besonders klimasensitiv anzusehen sind. Aktuelle Verbreitungsmuster unterliegen durch den anthropogenen Klimawandels raum-zeitlichen Trends.Der Nutzen regionaler Klimasimulationen für das 21. Jahrhundert in der Medizinischen Geographie soll am Beispiel einer Gefährdungsabschätzung bezüglich des West-Nil-Fiebers verdeutlicht werden. Für den potenziellen Vektor Aedes albopictus wird dessen klimatische Nische unter aktuellen klimatischen Bedingungen mittels geostatistischer Methoden ermittelt. Über die Integration von Expertenwissen fließen die Temperaturansprüche des West-Nil-Virus in die Analyse ein. Die hieraus ermittelten klimatischen Anforderungen von Vektor und Pathogen werden mittels regionaler Klimasimulationen auf verschiedene Zeitabschnitte des 21. Jhdt. übertragen. Auf diese Weise kann das künftige Risiko einer potenziellen Etablierung der Krankheit in der menschlichen Population abgeschätzt werden.Die Analysen lassen darauf schließen, dass zunächst der Südwesten Deutschlands einem erhöhten Risiko der Etablierung ehemals tropischer Infektionskrankheiten ausgesetzt sein wird. Dies gilt insbesondere für die zweite Jahrhunderthälfte, welche durch verstärkte Erwärmungstendenzen gekennzeichnet sein wird.Die Kombination von Bio- und Geoinformation und insbesondere die Einbeziehung regio-naler Klimasimulationen bieten einen effizienten Ansatz zur Gefährdungsabschätzung für vektor-übertragene Infektionskrankheiten. Dennoch muss angemerkt werden, dass diese komplexen Modellierungen auf verschiedenen Ebenen mit Unsicherheiten behaftet sind. Die Aussagen zu künftig veränderten Niederschlagsentwicklungen sind mit größeren Unsicherheiten behaftet. Darüber hinaus bleiben die Entwicklung und die Auswirkungen von klimatischen Extremereignissen ungewiss. Speziell diese Informationen werden jedoch für eine detaillierte Gefährdungsabschätzung benötigt. Außerdem sind zusätzliche Umweltveränderungen, sowie medizinische und gesellschaftliche Entwicklungen zu berücksichtigen.

Weitere Angaben

Publikationsform: Aufsatz in einem Buch
Begutachteter Beitrag: Nein
Zusätzliche Informationen: BAYCEER82985
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Biogeographie
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften > Lehrstuhl Biogeographie > Lehrstuhl Biogeographie - Univ.-Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein
Forschungseinrichtungen > Forschungszentren > Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung - BayCEER
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Forschungseinrichtungen
Forschungseinrichtungen > Forschungszentren
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik
Eingestellt am: 12 Mai 2015 06:12
Letzte Änderung: 12 Mai 2015 06:12
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/13410