Literatur vom gleichen Autor/der gleichen Autor*in
plus bei Google Scholar

Bibliografische Daten exportieren
 

Zur Misopädie von Urbanisierung und schulischer Bildung : Eine Würdigung Colin Wards

Titelangaben

Biswas, Tanu:
Zur Misopädie von Urbanisierung und schulischer Bildung : Eine Würdigung Colin Wards.
In: sub\urban : Zeitschrift für kritische Stadtforschung. Bd. 9 (2021) Heft 3/4 . - S. 281-288.
ISSN 2197-2567
DOI: https://doi.org/10.36900/suburban.v9i3/4.718

Volltext

Link zum Volltext (externe URL): Volltext

Angaben zu Projekten

Projekttitel:
Offizieller Projekttitel
Projekt-ID
Open Access Publizieren
Ohne Angabe

Abstract

Was heißt es, Colin Ward einen Akt des Denkens (als Schreiben) zu widmen? Für mich bedeutet es, innezuhalten, um die Misopädie der modernen Urbanisierung und des damit verbundenen Schulsystems zu erkennen und aufmerksam zu studieren. Der Ausdruck Misopädie ist verwandt mit Begriffen wie Misogynie und Misanthropie. Er bezeichnet eine Antipathie gegenüber Kindern und Kindheit (vgl. Rollo 2018) und bleibt in der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung ein großer blinder Fleck. Es geht, anders gesagt, um Adultismus (vgl. Bonnardel 2015; Liebel 2020). Sich mit einem Denker wie Colin Ward zu beschäftigen bedeutet, sich ernsthaft zu bemühen, Kinder und Kindheit lieben zu lernen, indem man erkennt, dass die Moderne Kinder und Kindheit systematischer Unfreiheit, Marginalisierung und Unterdrückung aussetzt. Städte stehen Kindern und Kindheit ausgesprochen gleichgültig gegenüber, wie Ward an diversen Beispielen zeigt. Ich gehe davon aus, dass Misopädie ein Grundpfeiler moderner industrieller Bestrebungen ist, die ihren maßgeblichen Ausdruck in Urbanisierung und Beschulung finden. Es waren nie Fragen der intergenerationellen Nachhaltigkeit oder der Herausbildung von Gemeinschaft, die Stadtplanung und schulische Bildung antrieben. Wards Arbeit sollte jedoch nicht allein als Thematisierung der Unfreiheit von Kindern in ihren städtischen Umwelten verstanden werden. Vielmehr kann man sie als Entschleierung einer unerkannten Dimension der Unfreiheit aller Menschen – egal welchen Alters – gegenüber ihrer Umwelt lesen. Autor*innen wie Colin Ward leisten insofern einen wichtigen Beitrag, als sie dafür sorgen, dass wir nicht vergessen, dass Kinder und Kindheit Teil einer umfassenderen Mensch-Umwelt-Beziehung sind.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Begutachteter Beitrag: Nein
Institutionen der Universität: Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Institut für Philosophie > Juniorprofessur Politische Philosophie und Sozialphilosophie
Fakultäten
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Institut für Philosophie
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 100 Philosophie und Psychologie > 100 Philosophie
300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
300 Sozialwissenschaften > 320 Politikwissenschaft
300 Sozialwissenschaften > 370 Bildung und Erziehung
Eingestellt am: 29 Nov 2021 08:15
Letzte Änderung: 19 Jun 2024 13:20
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/68029