Titelangaben
Winter, Andreas:
Der Higher Purpose als Konzeptualisierung eines Stakeholder Values Based Managements unter besonderer Berücksichtigung normativer Erwartungen.
Bayreuth
,
2022
. - IV, 154 S.
(
Dissertation,
2022
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
DOI: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00006594
Abstract
Im wissenschaftlichen Diskurs nimmt die Zahl der Methoden, mit denen Organisationen auf normative Erwartungen ihrer Stakeholder reagieren und sie berücksichtigen können, weiter zu. Bei eingehender Betrachtung zeigen sich allerdings konzeptionelle Lücken, die nicht nur die Wirksamkeit der Methoden einschränken, sondern zusätzliche Gefahren für Organisationen bergen. Es fehlt ein Ansatz, wie Organisationen die normativen Erwartungen ihrer Stakeholder integrativ und ganzheitlich berücksichtigen können. Auf Basis bestehender Literatur wurde – unterstützt durch vier konzeptionelle und empirische Forschungsprojekte – ein auf den persönlichen Werten der Stakeholder basierender Ansatz (SVBM) abgeleitet, der normative und vor allem erwünschte Stakeholder-Erwartungen prädiktiv und damit indirekt abbildet. Durch die Positionierung im normativen Management sorgt er zum einen für die Integration der Aktivitäten im Management. Zum anderen gewährleistet er durch die Ausrichtung an den persönlichen Werten sowie die Einnahme einer integrativen Stakeholder-Perspektive die notwendige Ganzheitlichkeit bzgl. der Auswahl der normativen Erwartungen und der Bestimmung der Stakeholder. Mittels der Übertragung des Ansatzes in das konzeptionelle Framework des Higher Purpose kann mit dem SVBM nicht nur möglicher Schaden durch eine Nichterfüllung abgewandt werden: Unterstützt durch die mit dem Higher Purpose verbundene Wertepositionierung und die daraus folgende Identifikation der Stakeholder mit Organisationen können auch nachhaltige Differenzierungs- und Erfolgsfaktoren geschaffen werden. In dieser Konsequenz und Deutlichkeit macht der Ansatz des SVBM – nach bestem Wissen des Autors – erstmalig die persönlichen Werte der Stakeholder von Organisationen zum Fundament deren Managements, um die normativen und vor allem die erwünschten Erwartungen der Stakeholder prädiktiv und damit indirekt im Management zu berücksichtigen. Die Arbeit hebt sich damit von bestehenden Konzepten und Methoden ab und ergänzt diese. Sie bildet zugleich den Ausgangspunkt für weitere Forschung sowie für die praktische Anwendung in Organisationen und schafft Wert für weitere gesellschaftliche Anwendungen und Bereiche.
Abstract in weiterer Sprache
The number of scientific methods that help organizations effectively react to their stakeholders’ normative expectations is continuously increasing. However, a closer look at these methods reveals conceptual gaps that not only limit the effectiveness of the methods but also pose additional risks to organizations such as allegations of washing, deception or hypocrisy. Thus far, no research has identified an approach that enables organizations to consider their stakeholders’ normative expectations in a holistic and integrative manner.
Building on existing literature, and supported by four conceptual and empirical research projects, this thesis derives a Stakeholder Values-Based Management (SVBM) approach, which predictively and indirectly maps normative and especially desired stakeholder expectations.
On the one hand, the SVBM is situated on the normative management level to enable the integration of management activities. On the other hand, by focusing on personal values and by taking an integrative stakeholder perspective, it ensures a holistic perspective when selecting normative expectations and determining stakeholders. By transferring this approach to the Higher Purpose conceptual framework , the SVBM avoids possible damage caused by non-fulfillment of expectations; moreover, it can create sustainable differentiation and success factors through the value positioning associated with the Higher Purpose and the resulting identification of stakeholders.
With this consistency and clarity, the SVBM approach is – to the best of the author's knowledge –the first approach to make stakeholders’ personal values the foundation of an organization’s management, with the aim of mapping stakeholders’ normative and especially desired expectations predictively and thus indirectly. This thesis thus stands out from existing concepts and methods and is intended to complement them. At the same time, it forms the starting point for further research as well as for practical application in organizations and creates value for further social applications and fields.