Titelangaben
Beierkuhnlein, Carl ; Stahlmann, Reinhold ; Geist, Jürgen:
Erfüllung der Ziele im Flächennaturschutz bis zum Jahr 2030 : Kriterien und Prioritäten.
In: Naturschutz und Landschaftsplanung.
Bd. 55
(2023)
Heft 7
.
- S. 16-21.
ISSN 0940-6808
DOI: https://doi.org/10.1399/NuL.2023.07.01
Abstract
International agreements require a substantial expansion of the protected area network by 2030 to halt biodiversity loss and to safeguard the functioning and services of ecosystems for mankind. Considering current biodiversity strategies and international guidelines, we discuss specific constraints and options in Central European landscape matrices. As time is short, concepts and criteria for the extension of protected areas are urgently needed. The increasing free availability of geoinformation, data on species distributions, biogeographic modelling approaches, and remote sensing enable more efficient designs of sustainable networks that are more likely to cope with the ongoing and expected environmental changes compared to the current situation. Criteria for decision making processes are suggested. The integration of new subjects of protection, such as the water, nutrient, and carbon cycles, promise higher acceptance in the population when new protected areas are designated.
Abstract in weiterer Sprache
Internationale Abkommen erfordern eine umfassende Erweiterung des Schutzgebietsnetzwerks bis zum Jahr 2030, um den Biodiversitätsverlust zu stoppen und die Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen für den Menschen zu sichern. Vor dem Hintergrund der aktuellen Biodiversitätsstrategien und der internationalen Vorgaben werden spezifische Einschränkungen und Möglichkeiten für eine Erweiterung von Schutzgebietsflächen in der landschaftlichen Matrix Mitteleuropas diskutiert. Aufgrund des hohen Zeitdrucks sind Konzepte und Kriterien zu Schutzgebietserweiterungen dringend nötig. Die zunehmende Verfügbarkeit von freier Geoinformation, Verbreitungsangaben von Arten, biogeografischen Modellen und Fernerkundungsinformationen ermöglichen ein effizienteres Design von nachhaltigen Schutzgebietsnetzwerken, welche die aktuellen und künftigen Umweltveränderungen besser verkraften können, als es bei der gegenwärtigen Verteilung, Größe und Anzahl von Schutzgebieten der Fall ist. Kriterien für Entscheidungsprozesse werden hier vorgestellt. Die explizite stärkere Vermittlung der Bedeutung von Schutzgütern auf den Wasser-, Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalt verspricht eine höhere Akzeptanz von Schutzgebieten in der Bevölkerung, wenn zusätzliche Flächen ausgewiesen werden.