Titelangaben
Köhler, Ben:
Weltverbesserung durch "Weltrecht"? Zur Eignung des Einheitsprivatrechts als Instrument nachhaltiger Entwicklung.
In: Duden, Konrad
(Hrsg.):
IPR für eine bessere Welt : Vision – Realität – Irrweg? -
Tübingen
: Mohr Siebeck
,
2022
. - S. 161-178
ISBN 978-3-16-161190-2
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Abstract
Eine bessere Welt durch einheitliches Recht? Auf den ersten Blick drängt sich das Einheitsprivatrecht zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung geradezu auf, denn im Unterschied zum Kollisionsrecht ist es das vereinheitlichte Sachrecht, das die globalen Probleme einer internationalen Lösung zuführen möchte. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des Einheitsprivatrechts als Instrument einer nachhaltigen Entwicklung. Dabei zeigt er, dass der traditionelle Fokus auf die Reduzierung von Transaktionskosten mit einer gezielten Beseitigung von Entwicklungshemmnissen kombiniert werden kann. Zugleich schätzt der Beitrag die Eignung des Einheitsprivatrechts zur Setzung allgemeiner internationaler Verhaltensstandards zurückhaltender ein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Einheitsprivatrecht bei der Umsetzung von ethischen und ökologischen Standards keine Rolle spielen kann: Der Beitrag spricht sich, am Beispiel des CISG, für eine kontextuelle Berücksichtigung dieser Standards im Rahmen der vom Einheitsprivatrecht gewährten Spielräume aus.
Abstract in weiterer Sprache
Uniform private law for a better world? It is at first sight tempting to turn to uniform law in search of legal tools to foster global sustainable development. Contrary to conflict of laws rules, uniform law offers truly global rather than national solutions to global problems. This paper analyses the promise and the limits of uniform law as an instrument of sustainable development. It argues that the traditional rationale of reducing transaction costs may be fruitfully combined with a special focus on the removal of impediments to economic growth in developing economies. In contrast, the suitability of uniform law for more ambitious projects aiming at setting international standards of conduct seems doubtful. On the level of application of existing instruments, such as the CISG, the paper finds that ethical and environmental standards will in many cases be highly relevant as they form part of the context of the contract.