Titelangaben
Wolf, Anna Lina:
Zwischen digitalen Innovationen und medizinischer Praxis : Die Schlüsselrolle des medizinischen Fachpersonals bei der digitalen Transformation des Gesundheitswesens.
Bayreuth
,
2024
. - XII, 119 S.
(
Dissertation,
2024
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
DOI: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00007838
Abstract
Der digitale Umbruch prägt das Gesundheitswesen in einem bisher unbekannten Ausmaß. Technologien wie die elektronische Patientenakte, auf Künstlicher Intelligenz basierende Diagnosetools und realitätserweiternde Operationstechnologien drängen auf den Markt. Trotz dieser technologischen Fortschritte und gesetzlicher Initiativen zur Beschleunigung der digitalen Transformation des Gesundheitswesens bleibt der Erfolg im Alltag aus. Die Kluft zwischen der Entwicklung digitaler Innovationen und deren Verbreitung im Praxisalltag ist erheblich. Dieses Scheitern zahlreicher marktreifer Innovationen birgt nicht nur hohe Kosten, die nicht mehr für die Entwicklung und Implementierung neuer, potenziell erfolgreicher Technologien zur Verfügung stehen, sondern verhindert auch die dringend benötigte Modernisierung des Gesundheitswesens.
Medizinische Fachkräfte spielen eine Schlüsselrolle in dem Verbreitungsprozess digitaler Innovation im Gesundheitswesen, aber deren begrenzte Ressourcen und die Konzentration auf klinische Aufgaben erschweren die Integration digitaler Technologien. Um diesen Prozess zu fördern, bedarf es eines vertieften Verständnisses des Kontextes der medizinischen Fachkräfte. In einem ersten Schritt muss die Haltung der medizinischen Fachkräfte gegenüber digitalen Innovationen erfasst werden. In einem zweiten Schritt sollten geeignete Maßnahmen entwickelt werden, um die digitale Transformation zu unterstützen.
Die Dissertation umfasst insgesamt neun Forschungsbeiträge. Sieben dieser Beiträge untersuchen die Haltung verschiedener medizinischer Fachkräfte, darunter Radiologen, Medizinphysikexperten, Rehabilitationsfachkräfte, Amtsärzte, Hausärzte sowie Psychologen und Psychiater, gegenüber digitalen Innovationen. Die verbleibenden zwei Beiträge befassen sich mit der Entwicklung, Evaluation und Diskussion eines Reifegradmodells, das speziell auf die Bedürfnisse des öffentlichen Gesundheitswesens zugeschnitten ist, um die digitale Transformation in diesem Bereich zu verbessern. Dabei wird die Diffusion of Innovations Theory nach Rogers (2003) als theoretischer Rahmen genutzt und kontextualisiert.
Abstract in weiterer Sprache
The digital disruption is shaping the healthcare sector to an unprecedented extent. Technologies such as electronic patient records, diagnostic tools based on artificial intelligence, and reality-enhancing surgical technologies are entering the market. Despite these technological advances and legislative initiatives to accelerate the digital transformation of the healthcare system, success in everyday practice remains elusive. The gap between the development of digital innovations and their diffusion in daily practice is considerable. This failure of numerous market-ready innovations not only results in high costs that are no longer available for the development and implementation of new, potentially successful technologies, but also prevents the urgently needed modernization of the healthcare system.
Healthcare professionals play a key role in the diffusion process of digital innovations in healthcare, but their limited resources and focus on clinical tasks hinder the adoption of digital technologies. To facilitate this process, a deeper understanding of the context of healthcare professionals is needed. As a first step, the attitude of healthcare professionals towards digital innovations must be assessed. In a second step, suitable interventions should be developed to support the digital transformation.
The dissertation comprises a total of nine research articles. Seven of these papers examine the attitudes of various healthcare professionals, including radiologists, medical physicists, rehabilitation specialists, public health officers, general practitioners, psychologists, and psychiatrists, towards digital innovations. The remaining two papers deal with the development, evaluation, and discussion of a maturity model specifically tailored to the needs of the public health sector to improve digital transformation in this area. The Diffusion of Innovations Theory according to Rogers (2003) is used and contextualized as a theoretical framework.