Titelangaben
Kriesche, Julia:
Einführung neuer Führungsstrukturen an Schulen: Eine Studie zur Personalführung an Schulen.
Bayreuth
,
2013
. - 245 S.
(
Dissertation,
2013
, Universität Bayreuth, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät)
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Abstract
Mit der Einführung einer mittleren Führungsebene an Schulen können mehr Führungsressourcen und reduzierte Führungsspannen eröffnet werden – gute Voraussetzungen für eine zeitgemäße Mitarbeiterführung. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern weiterentwickelte Führungsstrukturen tatsächlich für eine optimierte Personalführung genutzt werden. Zunächst wird der Stand der Forschung zu bildungspolitischer Steuerung sowie Führung und Führungsstil an eigenverantwortlichen Schulen beleuchtet. Das diskutierte Wechselspiel von Kontrolle und Autonomie betont die wichtige Rolle der Führung und die Bedeutung von Personalführung bei der Gestaltung von Schulentwicklung. Ausgewählte Handlungsfelder der Personalführung – hier konkret Personalförderung, Partizipation, Kooperation und Informationsorganisation sowie Zielorientierung insbesondere durch den Einsatz von Mitarbeitergesprächen und Zielvereinbarungen – werden sodann im Lichte der Fragestellung dargestellt und diskutiert: Welche Chancen und Risiken birgt die Delegation von Führungsaufgaben an ein mittleres Management? Zur Untersuchung der Fragestellung stützt sich die Autorin in ihrer qualitativen Studie auf die Perspektive von Lehrkräften. Sie greift auf Daten von 28 leitfadengestützten problemzentrierten Interviews zurück, die mit Hilfe einer strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Von den befragten Lehrer(innen) arbeiteten zum Zeitpunkt der Erhebung jeweils die Hälfte an Schulen mit einer mittleren Führungsebene und ohne mittlere Führungsebene. Die zusammenfassende Diskussion der Erkenntnisse zeigt, dass Reformvorhaben im Schulalltag mitunter andere Effekte mit sich bringen als ursprünglich intendiert. Wahrgenommene Vorzüge der neuen Führungsstrukturen, wie eine verdichtete Kommunikation und die Beschleunigung von Verwaltungsabläufen, stehen Zweifel an der Notwendigkeit, Schwierigkeiten durch Rollenkonflikte und die Bindegliedposition der Teamleiter sowie Probleme bei der Legitimation des Teamleiterpostens gegenüber. Eine Interpretation der Erkenntnisse im Kontext des Innovationsmodells nach Rogers gibt einerseits Hinweise darauf, dass bei der Einführung der mittleren Führungsebene gegen Gelingensbedingungen verstoßen wurde. Andererseits wird die Stärke des Modells für den wünschenswerten zukünftigen Einsatz in der Schulinnovationsforschung aufgezeigt.
Abstract in weiterer Sprache
The implementation of a middle management level in schools opens up more leading ressources and reduces the span of control - good conditions for a contemporary leadership. The present paper deals with the question on how developed leading structures can effectively be used for a better leadership management in schools. The work first compiles the current status of research about educational policy governance as well as leadership and leadership-style in semi-autonomous schools. The discussed tension between control and autonomy emphasises the importance of leadership and the significance of employee management with regards to school development. Selected action fields of leadership – precisely staff development, participation, cooperation and information management as well as leadership through defining objectives – are then focused and discussed in the context of the research question: What kind of opportunities and risks does the delegation of leadership responsibilities to a middle management bear? The qualitative research investigation is based on the perspective of the teachers. The author evaluated the data of 28 guideline-based problem-centered interviews with a structured content analysis. At the time of the data collection half of the interviewed teachers worked in schools with a middle management level and the other half in schools without a middle management level. The summary review shows, that reform projects can entail other effects in the day-to-day school life than originally intended. The perceived advantages of a middle management level, like the increased communication and accelerated administrative work flows, have to be balanced with the doubts on the need of a middle management level, the difficulties with role conflicts and the intermediate position of the team leader, as well as problems to legitimize the elevated team leader position. The interpretation of results within the context of Rogers „diffusion of innovation theory“ provides an indication, that the implementation of a middle management level ignored some characterisics of innovation, that influence an individual‘s decision to adopt it. But it also points out the strength of Rogers‘ theory for its desireable use in school reform research.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Dissertation |
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Zusätzliche Informationen: | erscheint:Göttingen, Cuvillier, 2014 ISBN 9783954046263 |
Keywords: | Mittlere Führungsebene; erweiterte Schulleitung; Führungsstrukturen; reduzierte Führungsspannen; Personalführung; Schulentwicklung; Schulinnovation |
Institutionen der Universität: | Fakultäten Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Schulpädagogik Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Ehemalige Professoren > Lehrstuhl Schulpädagogik - Univ.-Prof. Dr. Ludwig Haag Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Ehemalige Professoren |
Titel an der UBT entstanden: | Ja |
Themengebiete aus DDC: | 300 Sozialwissenschaften > 370 Bildung und Erziehung |
Eingestellt am: | 10 Mai 2014 21:00 |
Letzte Änderung: | 25 Jun 2014 05:57 |
URI: | https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/358 |