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Spannungen zwischen Orientierungsschemata und Orientierungsrahmen : eine netzwerktheoretische Perspektive

Titelangaben

Thibaut, Julia:
Spannungen zwischen Orientierungsschemata und Orientierungsrahmen : eine netzwerktheoretische Perspektive.
2020
Veranstaltung: 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie: "Gesellschaft unter Spannung", Darin: Ad-Hoc Gruppe Qualitative Netzwerkforschung - Method(olog)ische Perspektiven zur Analyse von Ambivalenzen und Spannungen sozialer Beziehungen , 14.-24.09.2020 , Technische Universität Berlin.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung , Vortrag )

Abstract

Spannungen zwischen Orientierungsschemata und Orientierungsrahmen - eine netzwerktheoretische Perspektive

Die Praxeologische Wissenssoziologie Ralf Bohnsacks (2017) unterscheidet zwischen einem konjunktiven und einem kommunikativen Erfahrungsraum. Diese Unterscheidung geht auf die Differenzierung zwischen dem theoretischen und dem atheoretischen Wissen Karl Mannheims (1970 [1921-22]) zurück. In der Dokumentarischen Methode (Bohnsack 2014 [1991]) wird dabei meist der konjunktive Erfahrungsraum, das heißt die soziogenetische Interpretation und Rekonstruktion von 'Orientierungsrahmen', fokussiert. Der kommunikative Erfahrungsraum, das heißt die sinngenetische Interpretation und Rekonstruktion von 'Orientierungsschemata', wird dem i.d.R. nur als Kontrastfolie gegenübergestellt. Selten wird in diesem Prozess das Verhältnis der beiden Analyseebenen 'als solches' zum Thema gemacht. Um Verhältnisse (Beziehungen) geht es hingegen in der sozialen Netzwerkforschung (Holzer 2010). Hier stehen zuvorderst Beziehungen zwischen Akteuren (Personen, Organisationen, Orten etc.) im Zentrum, die meist in eine graphische Darstellung, eine Netzwerkkarte, und deren strukturelle Analyse münden (Fuhse 2016, Stegbauer 2016). Dabei werden aber die Beziehungen zwischen den Akteuren selten rekonstruktiv, also im Hinblick auf ihnen gemeinsam zugrundeliegende Orientierungsmuster (Bohnsack 1997) erstellt, sondern sie sind meist das Ergebnis standardisierter oder halbstandardisierter Befragungen. Im Rahmen eines ethnografischen Forschungsprojektes in einer gemeinnützigen Organisation wurden diese beiden Theoriestränge - der der Wissenssoziologie und der der Netzwerkforschung - miteinander verbunden. Dabei entstanden Netzwerkkarten in denen das z.T. spannungsreiche Verhältnis zwischen Orientierungsschemata und Orientierungsrahmen der Organisationsmitglieder graphisch dargestellt werden konnte. Die vorläufigen Ergebnisse dieser Arbeit sollen hier zur Diskussion gestellt werden.


Literatur:

Bohnsack, R. (2014): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in qualitative Methoden. Opladen, Toronto: Barbara Budrich.

Bohnsack, R. (2017): Praxeologische Wissenssoziologie. Opladen, Toronto: Barbara Budrich.

Fuhse, J. A. (2016): Soziale Netzwerke. Konzepte und Forschungsmethoden. München: UVK.

Holzer, B. (2010): Netzwerke. 2. Auflage, Bielefeld: Transcript.

Mannheim, K. (1970 [1921-22]): Beiträge zur Theorie der Weltanschauungsinterpretation. In: Ders.: Wissenssoziologie. 2. Auflage, Neuwied, Berlin: Luchterhand, S. 91-154.
Stegbauer, C. (2016): Grundlagen der Netzwerkforschung. Situation, Mikronetzwerke und Kultur. Wiesbaden: Springer VS.

Weitere Angaben

Publikationsform: Veranstaltungsbeitrag (Vortrag)
Begutachteter Beitrag: Ja
Institutionen der Universität: Fakultäten
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik > Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik - Univ.-Prof. Dr. Iris Clemens
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften
300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
Eingestellt am: 02 Okt 2020 05:25
Letzte Änderung: 02 Okt 2020 05:25
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/57773