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Große Hoffnungen, große Hürden : Der Einfluss von bilingualem Lernen im außerschulischen Lernort Labor auf Leistung, Verständnis, Selbstkonzept, und Kreativität

Titelangaben

Roth, Tamara:
Große Hoffnungen, große Hürden : Der Einfluss von bilingualem Lernen im außerschulischen Lernort Labor auf Leistung, Verständnis, Selbstkonzept, und Kreativität.
Bayreuth , 2022 . - 353, XXVI S.
( Dissertation, 2022 , Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)
DOI: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00006143

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Abstract

Bilingualer Unterricht ist mit großen Hoffnungen für die Verbesserung englischer Sprachkompetenz verbunden, ohne die Lehrpläne durch zusätzlichen Fremdsprachenunterricht weiter zu überladen. Denn fließendes Englisch ist in beinahe allen akademischen und nicht akademischen Berufen Grundvoraussetzung. Neben müheloser Kommunikation in englischer Alltagssprache wird insbesondere disziplinbezogene Fachsprachlichkeit erwartet. Diese Fachsprachlichkeit ist jedoch stark kontextbezogen und kann nur innerhalb authentischer, disziplin- spezifischer Lernsituationen gefördert werden. Zusätzlich zur Sprachkompetenz wird auch inhaltlich verstärkt auf Kompetenzen gesetzt. Entsprechende Anpassungen des Lehrplans und damit einhergehende innovative Unterrichtskonzepte sollen kompetenzorientiertes Lernen ermöglichen.
Entsprechend müssen Module entworfen werden, die eine Selbstkonzept stärkende, Kreativität fördernde, Lernerfolg steigernde und natürlichen Spracherwerb verbessernde Lernumgebung unterstützen. Eine Möglichkeit für den naturwissenschaftlichen Unterricht stellen eintägige Experimentierlabore mit bilingualem Lernangebot dar. Bestehende Referenzen zu diesen Modulen sind jedoch rar, da sich der Großteil der Literatur über Kombinationen von Naturwissenschaften mit Content and Language Integrated Learning (CLIL) ausschließlich auf CLIL-Module in Langzeitform fokussiert. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Arbeit ein ursprünglich muttersprachlich deutsches Modul zu einem bilingual englischen Bio- /Gentechnik Modul weiterentwickelt.
Hierfür wurde ich der vorliegenden Arbeit der Unterschied zwischen einem Moduldesign mit nur einer oder zwei Modellevaluationsphasen untersucht. Ferner ergründete die Arbeit das Zusammenspiel zwischen Persönlichkeitsvariablen und Kreativität in einem quantitativen Verfahren. Dabei wurden altersspezifische Geschlechterunterschiede in den Kreativitätsvariablen Act und Flow-Erleben beim Vergleich von Extremgruppen deutlich sowie Zusammenhänge zwischen Flow und Persönlichkeitsvariablen.
Beim Vergleich des Lernerfolgs zwischen Schülergruppen des muttersprachlich deutschen und des bilingual englischen Moduls in konnte gezeigt werden, dass die Schüler des muttersprachlich deutschen Moduls besser abschnitten. Ähnliche Ergebnisse konnten bezüglich des Einflusses von CLIL auf Modellwissen in einem erzielt werden. Jedoch bewiesen sich die Schüler des bilingual englischen Moduls bei Fragen und Aufgaben, die Tiefenverständnis erforderten.
Die Untersuchung des Einflusses von CLIL auf englischen Spracherwerb zeigte, dass die Schüler durch Teilnahme am Modul ihre englischen Sprachkompetenzen verbesserten. In der Literatur allgemein postulierte Geschlechterunterschiede wurden nicht bestätigt. Dafür konnte ein rapides Absinken der zunächst im Cloze-Test gemessenen Sprachkompetenzen im Behaltenstest festgestellt werden. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist der Wechsel auf Distanzunterricht im Zuge der COVID-19-Beschränkungen.
Der Einfluss von Hands-on-Minds-on-Aktivitäten und CLIL auf Kreativität und Selbstkonzept erwies, dass die Skalen von Kreativität und Selbstkonzept miteinander korrelieren und somit in einer ähnlichen Lernumgebung gefördert werden können. Außerdem wurde die in der Literatur geschilderte wechselseitige Beziehung zwischen Leistung und Selbstkonzept bestätigt. Geschlechterunterschiede zeigten sich nur für die Subskala Social des Selbstkonzepts. Hier nahmen sich weibliche Schüler im leistungsmäßigen Vergleich mit anderen Schülern leistungsschwächer wahr als sie tatsächlich waren und unterschieden sich damit von ihren männlichen Kollegen.

Abstract in weiterer Sprache

Bilingual education brings high hopes for the enhancement of English language skills, as already tightly knit curricula leave no room for additional language lessons. Yet, fluent everyday communication and discipline-specific professional English language skills are expected in most working environments. Professional language competencies are, however, highly contextualized and can only be developed in authentic, discipline-specific learning scenarios. This also applies to content-related scientific competencies. Both require innovative teaching concepts and modules to enable competency-oriented learning.
Hence, it is necessary to design modules that provide a learning environment that strengthens students’ self-concepts, promotes creativity, enhances learning success and sup- ports natural language acquisition. Bilingual science laboratories are an example of such an approach in science education. Few reports on these laboratory modules have been published, as most literature focuses on the combination of science and CLIL within long-term CLIL mod- ules. With this in mind, the present work has developed a bilingual genetics module, based on a module originally delivered in German. The dissertation explore how the use of at least two model evaluation phases impacts learning success and overall modeling performance. Moreover, it aims to quantitively explore the interplay between personality and creativity variables. When comparing outlying age-groups, gender differences emerged in the stratification of the creativity subscales Act and Flow and interrelations between personality subscales and Flow could be observed.
Comparisons between the learning success of students of the non-CLIL and CLIL modules. indicated that students of both modules increased their learning success after participation. Non-CLIL learners, however, received higher scores than CLIL learners, indicating that the mental load involved in learning content and language simultaneously may have led to a trade-off that is difficult to redress. Regarding the influence of CLIL on model-related knowledge, similar results could be obtained. Yet, CLIL learners excelled in areas aimed at developing in-depth understanding.
Investigations of the impact of CLIL on English language acquisition revealed that, through participation, students were able to improve their English language skills. Gender differences commonly reported in literature could not be confirmed. Instead, a rapid decline of the language skills measured by the Cloze test was observed in the retention test. A possible explanation for this phenomenon could be the switch to online distance learning due to COVID-19 restrictions.
Investigations of the development of creativity and school-related self-concept through CLIL produced significant correlations between creativity and self-concept, indicating that both require similar learning environments to thrive. Moreover, the reciprocal relationship between academic achievement and self-concept, as it is reported in the wider literature, could be confirmed. Gender differences only existed for the subscale Social in the self-concept questionnaire. Female students perceived their performance to be worse when compared with the performances of other students, while male students did not.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation
Keywords: CLIL; Science Laboratory; Model-Understanding; Science Learning; Language Learning; Scientific Literacy; Creativity; Personality; Academic Self-Concept
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Biologie > Lehrstuhl Didaktik der Biologie
Graduierteneinrichtungen > University of Bayreuth Graduate School
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Biologie
Graduierteneinrichtungen
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften > 370 Bildung und Erziehung
Eingestellt am: 16 Apr 2022 21:00
Letzte Änderung: 19 Apr 2022 05:47
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/69241