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Lebensmittel-Rettungsorganisationen in Deutschland : Soziale Nachhaltigkeit durch Umverteilung von Überschüssen?

Titelangaben

Wiegel, Silvia:
Lebensmittel-Rettungsorganisationen in Deutschland : Soziale Nachhaltigkeit durch Umverteilung von Überschüssen?
2024
Veranstaltung: Herbsttagung der Sektion Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS): „Trends und Themen in der Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie“ , 24.-25.Oktober 2024 , Augsburg.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung , Poster )

Abstract

In Deutschland fallen jährlich 11 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen an, von denen 41 % bei der Produktion, Verarbeitung, im Handel und in der Außer-Haus-Verpflegung verursacht werden (Stand: 2022). Gleichzeitig stehen aufgrund der veränderten Bevölkerungsdemographie und Preisinflation zunehmend mehr Personen vor der Herausforderung trotz geringer finanzieller Mittel ihre Ernährungsbedürfnisse zu erfüllen. Die Frage nach einem ,besseren‘, heißt sozial-ökologischeren Umgang mit Lebensmitteln wird daher zunehmend dringlicher in unserer Gesellschaft. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie die Tafeln und Foodsharing begegnen dieser Frage, indem sie überschüssige Lebensmittel v.a. von Betrieben aus der Wertschöpfungskette abgreifen und an KonsumentInnen (weitestgehend kostenlos) umverteilen, die nicht zur originären Zielgruppe der Betriebe zählen und weitestgehend sozioökonomisch benachteiligt sind. Diese Organisationen bieten somit Potenzial für ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Allerdings ist aus bisherigen Studien wenig darüber bekannt, ob und wie genau sich diese Organisationen in ihrer Struktur und in ihrer Ausrichtung an bestimmten Zielgruppen unterscheiden und inwiefern sie tatsächlich einen Beitrag zur Teilhabe und Ernährungssicherheit sozioökonomisch Benachteiligter leisten können oder wollen.
Das Promotionsprojekt untersucht, welche Ziele und Aktivitäten Organisationen der Lebensmittelrettung verfolgen und wie diese sich auf Personen mit unterschiedlichen sozioökonomischen Hintergründen auswirken.
Im Vortrag werden erste Ergebnisse aus Interviews mit Leitungspersonen von Tafeln, Food-Sharing-Gruppen und weiterer Organisationen der Lebensmittelrettung aus Oberfranken vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, welche (un-)beabsichtigten Chancen der sozialen Partizipation und/oder materiellen Vorteile für die (End-)NutzerInnen aus den Zielen und Aktivitäten der Organisationen hervorgehen können, die im Spannungsfeld zwischen sozialer und ökologischer Verantwortung stehen.

Weitere Angaben

Publikationsform: Veranstaltungsbeitrag (Poster)
Begutachteter Beitrag: Nein
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit > Juniorprofessur Ernährungssoziologie > Juniorprofessur Ernährungssoziologie - Juniorprof. Dr. Tina Bartelmeß
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
Eingestellt am: 04 Nov 2024 10:01
Letzte Änderung: 04 Nov 2024 10:01
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/90938