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Struggling for control oder dance of negotiation? : Neue Impulse für die Analyse von Machtverhältnissen bei der Transmission von global zirkulierenden Bildungskonzepten

Titelangaben

Vollmer, Maria Theresa:
Struggling for control oder dance of negotiation? : Neue Impulse für die Analyse von Machtverhältnissen bei der Transmission von global zirkulierenden Bildungskonzepten.
2023
Veranstaltung: STS-hub.de 2023 Circulations , 15.–17. März 2023 , Aachen.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung , Vortrag )

Angaben zu Projekten

Projektfinanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA1901 gefördert.

Abstract

Die Transmission und Durchsetzung von global zirkulierenden Bildungskonzepten geschieht in hierarchischen sozio-kulturellen und materiellen Machtverhältnissen. Ströme von Wissen und anderen Ressourcen – wie beispielsweise Geld – fließen ungleich: Sie werden aktiv (oder passiv) gestoppt, bewusst (oder unbewusst) umgeleitet, selten aber fließen sie nur in eine Richtung, sondern in viele unterschiedliche (zuweilen konkurrierende) Richtungen (Raina 2009, 2011, 2016). Machtverhältnisse im Zwischenmenschlichen sind von jeher Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen und Wissenschaftstraditionen (wie bspw. Foucault [1977]/2014, Foucault 1994a+b; Arendt [1970]/2015; Callon 1986; Latour 1986) und rückten jüngst wieder vermehrt in den erziehungswissenschaftlichen Fokus. Die Erforschung von sozio-kulturellen und materiellen Machtverhältnissen ist gerade auch aus interdisziplinärer Perspektive hoch interessant (z.B. Gamper 2017). Dieser Vortrag möchte einen Beitrag zur Theorieentwicklung leisten, und dabei einerseits eruieren wie Machtverhältnisse interdisziplinär neu konzeptualisiert werden können, andererseits aber auch Berührungspunkte von Erziehungswissenschaft mit Theorien der Science and Technology Studies (STS) offerieren. Dabei wird versucht möglichst postkolonial-sensitiv (Bhambra 2014; Woldegiorgis 2020) vorzugehen und posthumanistische Perspektiven (Pickering, 1993; Barad 2007; Häußling 2020) miteinzubeziehen. Mein Vorschlag ist es, Netzwerktheorie nach White (White 2008) mit Theorieperspektiven der STS zu verknüpfen und Netzwerke als sozio-materiell und kulturell zu denken, vom Begriff des/der Akteur:in abzurücken und eher von Relata oder Knoten zu sprechen. Hierfür bieten die Konzepte der situated knowledges von Haraway (1988), der epistemic cultures von Knorr Cetina (1999, 2007) sowie das Konzept der trading zones von Galison (1997) den Vorteil, dass ein breiteres Spektrum an Knoten in der Analyse berücksichtigt werden kann. Netzwerktheorie nach White (2008) rückt den Fokus auf sozio-kulturelle Einflüsse, die zur Vergrößerung oder Reduktion von Ungleichheit und Handlungsspielräumen in zwischenmenschlichen Beziehungen beitragen. Theorieperspektiven der STS bieten schließlich den weiteren Vorteil auch materielle Einflüsse berücksichtigen zu können. Dies wird anhand von empirischem Forschungsmaterial zur bisher einmaligen Teilnahme Indiens an der OECD PISA Studie 2009 aufgezeigt und diskutiert.

Weitere Angaben

Publikationsform: Veranstaltungsbeitrag (Vortrag)
Begutachteter Beitrag: Ja
Keywords: Netzwerkforschung; Macht; Agency; postkoloniale und posthumane Theorieperspektiven; Science and Technology Studies (STS)
Institutionen der Universität: Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Lehrstuhl Allgemeine Erziehungswissenschaft > Lehrstuhl Allgemeine Erziehungswissenschaft - Univ.-Prof. Dr. Iris Clemens
Titel an der UBT entstanden: Ja
Themengebiete aus DDC: 300 Sozialwissenschaften > 370 Bildung und Erziehung
Eingestellt am: 21 Mär 2023 07:57
Letzte Änderung: 21 Mär 2023 07:57
URI: https://eref.uni-bayreuth.de/id/eprint/74318